Instrumentenbauerin

Frankfurter in der Tuba

Als Instrumentenbauerin übernimmt die Villacherin Daria Kreuter auch das Service und die Reinigung von Instrumenten und hat dabei nicht selten außergewöhnliche Fundstücke.

VILLACH. Schon als kleines Mädchen war die gebürtige Villacherin von Instrumenten aller Art begeistert. „Von der Flöte bis zur Geige, von der Tuba bis zum Kazoo. Ich komme aus einer sehr musikalischen Familie“, erzählt Daria Kreuter, die früh Blockflöte und dann das Waldhorn lernte. Auch das erste, quasi selbst gebaute Instrument folgte schnell: „Beim Arbeiten mit meinem Vater baute ich aus übrig gebliebenen Kupferröhrchen Flöten, bis eines Tages jemand zu mir sagte: „Wieso wirst du eigentlich nicht Trompetenspenglerin?“ Ich suchte am gleichen Tag noch Lehrstellen als Instrumentenbauerin.“ Mit Erfolg – der Traumberuf ließ sich in die Wirklichkeit umsetzen. „Das erste Instrument, das ich repariert habe, war eine Es-Klarinette, dabei durfte ich am Anfang als „Lehrhax“ aber nur Klappen polieren. Danach folgte das Polieren zahlreicher Querflötenklappen, das nahezu kein Ende nahm, bis ich endlich eine Tuba polieren durfte!",erinnert sich Daria mit einem Lachen. Das erste selbst gebaute Instrument war ein Flügelhorn, ein etwas spezielleres Modell. Ihr Lieblingsinstrument ist die Tuba: „Je größer, desto besser. Ich selbst spiele Waldhorn, Jagdhorn, Alphorn und Flügelhorn. Zudem bin ich Mitglied und Jugendreferentin des Kelag-Blasorchesters, spiele in einer Alphorntruppe und beim Alpenklang Dobratsch mit und besuche die Musikschule Villach.“

Einzigartiges Business

Auch ihr berufliches Leben dreht sich nur um die Musik. Neben dem Hauptjob macht sie sich nun in Villach mit einem Kleinstunternehmen selbstständig, eine Werkstätte für Reparaturen und Service an Blech- und Holzblasinstrumenten, einzigartig in der Region. „Ich denke, der Markt ist gegeben. Wir haben in Villach und Umgebung einige Musikkapellen, Musikschulen und vor allem sehr viele Musiker! Ich werde auch Pflegekurse für Instrumente anbieten.“ Wie lange man an einem Instrument arbeitet ist ganz unterschiedlich. Daria: „Ein Trompetenservice dauert im Schnitt zwei Stunden, kann aber durchaus vier Stunden beanspruchen. Ein volles Klarinettenservice mit einem Ölbad und komplett neuer Polsterung kann auch mehrere Tage dauern.“ Man merkt der jungen Kärntnerin die Leidenschaft für ihren Beruf an, so ist die Arbeit mehr ein Hobby. „Die einen spielen am Abend nach der Arbeit mit der Konsole oder dem Computer, die anderen stricken und ich höre Krimis und repariere dabei Instrumente.“

Frankfurter in der Tuba

Erlebt hat sie mit durch ihre Arbeit schon einiges. „Ich durfte schon bei Andi Knoll in der Ö3-Sendung „Knoll packt an“ mitwirken. Und in dem Musikgeschäft, wo ich damals arbeitete, spazierte eines Tages Semino Rossi hinein und kaufte sich ein paar Instrumente. Auch durfte ich beim Bau von Timmy Trumpet’s Trompete mitwirken“, sagt Daria. Skurril ist, was sie bei ihren Reinigungen so alles entdeckt: „Es ist immer wieder erstaunlich was alles in den Instrumenten selbst versteckt ist. Es kamen schon Kondome, Würstchen, also wirklich Frankfurter oder Berner Würstel, Konfetti, Stifte oder Liebesbriefe zum Vorschein.“