Über den Wolken:
Glück ab, gut Land
Hoch hinaus wollen die Piloten des Segelfliegergruppe Villach. Wir durften Höhenluft schnuppern und die Faszination des Fliegens erleben.
VILLACH/NÖTSCH. Immer schneller dreht sich der Propeller des gelben Motorseglers als wir nach der Kommunikation mit dem Tower bei bestem Flugwetter die Startbahn entlang rollen. Die Aufregung ist groß, die Neugierde auf ein Abenteuer in der Luft noch größer und bevor sich die Angst auch noch in die Angelegenheit einmischen kann, sind wir schon in der Luft. Walter Moritsch ist der Pilot, der uns sachte in die Luft befördert. Vor 20 Jahren hat er sich angesteckt, mit dem Virus „Segelfliegen“: „Ich bin mitgeflogen und wusste sofort: Das will ich auch“. Rund 700 Flüge hat der routinierte Segelflieger seither absolviert und findet in 2000 - 4000 Metern Flughöhe den Ausgleich zum stressigen Alltag.
Umfassende Ausbildung
Die 25 Vereinsmitglieder der Segelfliegergruppe Villach starten ihre Flüge am Flugplatz in Nötsch, wo sich auch der Hangar mit den fünf Flugzeugen befindet. Alle Mitglieder haben eine umfassende Ausbildung absolviert. Bereits mit 16 Jahren kann man den Flugschein machen und damit auch selbständig den Luftraum erkunden. Die Kosten für die Ausbildung sind ähnlich hoch wie die des PKW-Führerscheins. Auch die laufenden Kosten sind vergleichsweise moderat: Ein Pilot, der rund 50 Stunden im Jahr in der Luft ist, hat zusätzliche Kosten von etwa € 1.500 Euro. Belohnt wird man für diese Investition mit dem ultimativen Gefühl der Freiheit.
Traumhaft schön
Mit Unterstützung des Motors erkunden wir die Gegend von oben – über der Kante des Dobratsch erblickt man Villach in einer ganz neuen, ungewohnten Perspektive. Im Zweisitzer fliegen wir über grüne Wiesen und dichte Wälder, staunen über die funkelnden Sonnenstrahlen, die sich an der Wasseroberfläche unserer Seen brechen und geniessen die Ruhe und den immer größer werdenden Abstand zum Alltag am Boden. Je höher wir kommen, desto friedlicher wirkt die Umgebung. Im reinen Gleitflug segeln wir wie Adler über den Dobratsch, beinahe unwirklich schön ziehen die Wolken wie Wattebäusche an uns vorbei. Ein bisschen ist es, als würde die Zeit stillstehen. „...und dann würde was und groß und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein“, singt Reinhard Mey und man versteht, was er damit meint. Die Sorglosigkeit und Leichtigkeit soll nach der sanften Landung noch eine ganze Weile nachwirken.
Beliebter Sport
Wie auch in den meisten Sportarten, gitb es auch beim Segelfliegen offizielle Wettbewerbe, wie beispielsweise den Alpe Adria Segelflugcup, gilt dabei Tagesaufgaben zu lösen und eine vorgegebene Strecke schnellstmöglich zurückzulegen. Doch auch intern messen sich die Flugsportler darin, sich von der Thermik möglichst hoch tragen zu lassen.
Landeplatz Innenstadt
Am 20. Juli können sich Interessierte am Rathausplatz selbst ein Bild über den Flugsport machen. Bereits am Vormittag wird eine Maschine der Segelfliegergruppe zum Probesitzen zur Verfügung stehen, die Mitglieder des Vereins nehmen sich den Fragen der Besucher an und als Besonderes Highlight gibt es Gutscheine für Rundflüge zu gewinnen.
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