Villach
"Ich freue mich auf das Lächeln der Kinder"
Zeit ist ein kostbares Gut. Zu Weihnachten verschenkt ein Villacher gemeinsame Zeit mit seinem Pferd.
OBERSCHÜTT (aw). "Verschenke Zeit mit meinem Pferd", eine Aktion, die seit einiger Zeit in Sozialen Netzwerken auftaucht. Dabei schenken Menschen vor allem Kindern aus sozial schwächeren Familien, eine schöne Zeit mit ihrem Pferd.
Zeit schenken
Das zentrale Stichwort dabei: die Zeit, erklärt der 31-jährige Christoph Kazianka aus Oberschütt. Der Pferdeliebhaber war wohl einer der ersten Kärntner, der diese Idee für sich aufgriff. Inspiriert durch eine persönliche Erfahrung, hätte er einen entsprechenden Text auf Facebook veröffentlicht, sagt er und erzählt: "Ich habe schon vor einigen Jahren von einem Hof gelesen, der Pferde zu Therapiezwecken anbietet. Bereits damals dachte ich mir, etwas in der Art will ich auch tun." Für den Pferdenarr, der auf einer Tankstelle angestellt ist, zählt dabei der gute Wille, die Absicht zu helfen, "ein Lächeln zu schenken", wie er sagt. Geld dafür würde er nie wollen.
Via Facebook
In seinem Post auf Facebook beschreibt Kazianka seine Intention, solchen Kindern Zeit mit seinem Pferd schenken zu wollen, denen es anderenfalls nicht möglich wäre. Die Resonanz wäre, wie er erzählt, "überraschend groß und sehr positiv" gewesen. "Viele haben mir geschrieben, dass sie es irrsinnig toll finden, dass ich das mache. Andere wiederum, dass es schön ist, dass auch Männer solch selbstlosen Taten tun, weil sich sonst eher Frauen sozial engagieren würden ..."
Mehr als 660 "Likes" hätte er bekommen, und viele Anfragen, erzählt der Villacher, der sich diesen sorgfältig widmete. "Ich will es Kindern ermöglichen, die eine wirkliche Freude damit haben." Und genau darum, erzählt er, habe er auch beschlossen, sich auf Kinder mit Beeinträchtigungen zu konzentrieren. Das erste Mädchen, sie sitzt im Rollstuhl, komme vielleicht noch vor Weihnachten zu ihm. "Ich freue mich sehr auf die gemeinsame Zeit."
Andere schließen sich an
Dass es Christoph inzwischen auch andere Kärntner gleichgetan haben, freut den Kärntner, "das ist etwas so Sinnvolles und alles, was man wirklich entbehren muss, ist Zeit".
Vier Stunden Zeit
Etwa vier Stunden will er jedem Kind schenken, in der gemeinsam aufgesattelt, gestriegelt, und "wer weiß, vielleicht auch Zöpfe geflochten" wird, schmunzelt Kazianka und blickt zu seinem "Royal". "Ach, das wird ihm bestimmt gefallen", sagt er und lächelt. Natürlich so Christoph weiter, könne auch auf dem Pferd geritten werden.
Dass sein 6-jähriger Noriker-Hengst, der schon mehrere Male beim Villacher Kirchtag und beim Bauernadvent dabei war, willig bei der Aktion mitmachen wird, stellt der junge Mann außer Frage, "er ist so ein Lieber und er mag Kinder sehr gerne. Man kann alles mit ihm machen. Zwischen uns herrscht absolutes Vertrauen."
Bitte in Begleitung
Nichtsdestotrotz weiß der Kärntner, dass auch bei selbstlosen Taten gewisse Bedingungen zu beachten sind, "ein Elternteil soll immer dabei sein, es kann ja sein, dass das Kind auf die Toilette muss." Was die Haftungsfrage betrifft, so liegt diese bei den Eltern.
Und eines fügt Christoph noch an, sollte es, zum Beispiel aus körperlichen Gründen, für das Kind schwierig sein, Royal zu reiten, so hat er auch zwei Zwergponys - die sich von Kindern bereitwillig streicheln und reiten ließen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.