Imkerei ist kein Honigschlecken
Welche Auswirkungen der lange Winter auf die Honigernte hat, verraten Experten aus dem Bezirk.
BEZIRK VILLACH (schön). "Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Auswinterung, im Gegensatz zum vorigen Jahr, sehr gut war", sagt Bezirksobmann der Villacher Bienenzüchter Johann Wenzel und weist auf den Winter 2012/2013 hin. "Damals hat der Frost die Läufe-Generationen zusammengehauen." Die Folge war, dass auch der Honigertrag nicht so gut war."
Guter Frühlingsstart
Doch davon ist heuer keine Spur. "Die Frühlingsentwicklung ist vom Wetter her günstig für eine gute Trachtentwicklung", sagt der Wernberger Imker und Obmann des Bienenzuchtverein Umberg Albin Franz Otti. Auch er weist darauf hin, dass es genügend Feuchtigkeit gab und auch nicht übermäßig kalt war. "Bei mir sind die Bienenstöcke auf einem offenen Gitterboden, da die Kälte den Bienen nichts ausmacht", weiß Otti, der über 200 Bienenvölker besitzt.
Stock ist wie Heizkanone
Grund dafür ist die Tatsache, dass ein Bienenvolk bei Otti mit 12.000 Bienen überwintert, was er als ein starkes Bienenvolk bezeichnet. "Die Traube hat außen zehn und innen 25 Grad." Im Februar wird der Bruhtkern durch die Muskelbewegungen der Bienen sogar auf 35 Grad erwärmt. "Der Bienenstock ist wie eine Heizkanone, je kälter es ist, umso mehr bewegen sich die Bienen und erzeugen Wärme."
Bären machen Schäden
Wenzel weißt jedoch auf ein anderes Problem für die Bienen hin. "Die Bärenschäden wirken sich negativ auf die Honigernte aus", sagt er. Wenn also ein Bienenstock tot ist, fehlen dem Imker diese Bienen sowohl für die Bestäubung als auch für die Honigernte. Und er ist auch ein wenig verärgert. "Für die Imker gibt es keinen Bienenanwalt, im Gegensatz zu den vier Bären, die einen eigenen Anwalt haben." Insofern wird nach Wenzel die Leistung und Wichtigkeit der Bienen unterschätzt.
Schöne Winterruhe
Doch Otti hat nur positives zu berichten. So war auch der Winter für die Bienen sehr gut. "Im Dezember konnten die Bienen noch einen Reinigungsflug machen. Jetzt sind die Bienen der Jahreszeit entsprechend sehr gut entwickelt und es gibt auch so gut wie keine Ausfälle", freut er sich. "Durch den Schnee hatten die Bienen eine schöne Winterruhe, was sich nur positiv auf die Honigernte auswirken kann", ergänzt Wenzel.
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