KOLUMNE: Eine kleine Hudel-Story aus Venedig
Ich war neulich in Venedig. Kurzurlaub. Bei einer Fahrt mit dem Wassertaxi ist mir aufgefallen: Kaum nähert sich das Boot der Haltestelle, springen die Passagiere hektisch auf. Um dann minutenlang – richtig: nichts zu tun.
Denn freilich dauert es, bis 50 Leute von Bord gegangen sind. Stau, frage nicht.
Man kennt dieses seltsame Verhalten aus Flugzeugen: Kaum Landung, schon alle schnell auf! Handgepäck aus dem Stauraum fudeln! Sinnlos herumstehen! Super Logik.
Ich mache bei diesem Rennen ohne Sinn und Ziel nicht mit. Bleibe immer lässig und souverän – nur net hudeln – bis zum Ende sitzen. Lache die Stress-Steher mitleidig an. Und verlasse als Letzter, ein Liedchen vor mich hinpfeifend, das Transportmittel.
Was im Wassertaxi von Venedig übrigens leider keine extrem gute Idee ist. Denn das fährt im Unterschied zum Flieger hurtig weiter. Und dann hat man, wie der coole Herr Kofler, seine Ausstiegsstelle versäumt.
Herr Kofler schreibt regelmäßig Kolumnen für die WOCHE. Sie befassen sich mit den kleinen Dingen des Lebens und sind nicht ganz ernst gemeint.
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