Maltatal Hochalmstraße - Kölnbreinsperre - Osnabrücker Hütte

Wer enge Straßen, Steigungen, Kurven und viele aus Fels gehauene Natursteintunnel liebt, der sollte die 14 km lange Maltatal Hochalmstraßebefahren.

Je höher man kommt, umso öfter hat man bereits den Blick auf die imposante, Österreichs höchstgelegene Staumauer, die Kölnbreinsperre. Sie wurde in den 70er Jahren errichtet, Bauzeit war fast 8 Jahre, über 20 Leute sind damals in dieser Bauphase leider ums Leben gekommen.

2010 wurde dann eine Aussichtsplattform dazugebaut, Airwalk, mit einem spektakulären Ausblick 200 m nach unten. Diese Plattform ist scheinbar nichts für Leute mit schwachen Nerven oder Höhenangst. Der Boden besteht aus einem starken Metallgitter und teilweise aus Glas und ich sah gestern Besucher, die kurz vor dem ersten Schritt auf den Airwalk waren und nach einem Blick in die Tiefe zurückwichen, wie wenn eine Feuerwand vor ihnen wäre. Hat man diese Ängste aber nicht, bietet sich einem eine sensationelle Aussicht auf den kleinen Stausee, ins Tal hinein oder eben in die Tiefe.
In regelmäßigen Abständen werden hier auch Bungee-Jumping Veranstaltungen durchgeführt.
Technikinteressierte können im Rahmen einer Führung das Innere der Mauer erkundigen.

Wir sind dann über den breiten Fußweg zur Hütte Osnabrück gewandert, 2 Stunden in eine Richtung. Der Weg selber ist ein bisserl fad, immer nur so dahin. Trotzdem ist es schön, weil man je nach Standort verschiedene Blickwinkel auf die Berge und vor allem auf den gebogenen Stausee hat. Wasserfälle erblickt man, Bäche sind zu überqueren, über Felswände rinnt Wasser herunter, imposante Felsformationen sind direkt neben dem Weg zu bewundern, eine tolle so Art Kapelle für die Arbeiteropfer der Mauer ist zu besichtigen. An dieser Stelle könnte man rauf zur Jagahütte gehen. Sie lädt mit einem lustigen Spruch für einen Besuch ein: "Die Wirtin ist immer da und macht keine Pause, drumm komm rauf auf eine Jause....'"

Wir sind jedoch weiter Richtung See-Ende, mit Respektabstand bei den Kühen vorbei und erreichten dann die Osnabrücker Hütte, dort ist Talschluss. Eingekesselt von Bergen, an denen noch dicke Schneewände zu sehen sind, lädt sie zum Verweilen und Niedersitzen ein. 1898 gebaut, 1928 durch eine Lawine zerstört, 1931 neu aufgebaut und 1978 vergrößert. Die Wirtsleute sind nett und lustig, das Essen gut, man will garnicht mehr aufstehen.

Wer denkt, das der Rückweg langweilig ist, weil man ja alles schon kennt, hat sich getäuscht. Man sieht ja jetzt alles von der anderen Seite, dementsprechend verändert. Am Allerbesten haben mir die Farben des Sees gefallen, die sich vom späten Vormittag bis zum Abend durch die Wanderung der Sonne von blau, türkis, grün bis zum Silbergrau vor Sonnenuntergang gewechselt haben. Daher wahrscheinlich auch die viiiiiiiiielen Fotos vom Wasser, ich wollte keines weglöschen, mir hat jedes einzelne gefallen.

Überraschend wurden wir ein kleines Stück von 2 freilaufenden Schweinen begleitet und kurz vor dem Parkplatz fanden wir direkt unter der Hinweistafel auch noch ein Vierklee, man munkelt, das man noch nie eines höher oben fand ;-). Obs Glück bringt, wird sich zeigen.

Auf alle Fälle beendeten wir diesen Tag auf der Terrasse des Hotels, welche durch Glaswände den direkten Blick auf die Mauer und den See ermöglicht und so streckten wir die müden Füße aus und ließen noch einmal die Seele baumeln......