Massaker im Bosnien-Krieg: ORF strahlt Film eines Villachers aus
Haris Bilajbegovic drehte vor drei Jahren "Svjedok - der Zeuge". Es ist die Geschichte über ein Kriegsverbrechen, bei dem auch der Filmemacher Angehörige verloren hat.
VILLACH (kofi). 20 Jahre ist es her, dass der Bosnienkrieg zu Ende gegangen ist. Aus diesem Grund strahlt der Österreichische Rundfunk am 25. Juli auf ORF III um 22.10 Uhr den Film "Svjedok - der Zeuge" aus. Gedreht wurde er vom Villacher Multitalent Haris Bilajbegovic, vermutlich Kärntens einzigem gelernten Maurer mit Doktortitel.
Der heute 36-Jährige machte den Film vor sechs Jahren, er basiert auf einer wahren Begebenheit, die sich während des Krieges zugetragen hat: Tschetniks überfallen Dörfer in Bosnien und bringen die Bewohner um. Der Hauptdarsteller war Augenzeuge der Tragödie.
Familie betroffen
Für Bilajbegovic, er ist filmischer Autodidakt, war das Projekt eine Herzensangelegenheit. Er hat bei dem Massaker, das im Film dargestellt wird, Verwandte verloren. Erst 2010 fand man etwa die sterblichen Überreste seines Onkels in einem Massengrab in der Region, in der der Film gedreht wurde.
2012 wurde "Svjedok - der Zeuge", obwohl de facto ohne Budget und in nur zwei Wochen abgedreht, für den Deutschen Menschenrechtsfilmpreis eingereicht. Unser Tipp: anschauen!
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.