Neue Einbahnregelung Villacher Wochenmarkt

"Mensch ist ein Gewohnheitstier"

Seit Mitte März soll samstags eine Einbahnregelung für mehr Parkplätze am Wochenmarkt sorgen. Wie haben uns unter das Marktvolk gemischt und Meinungen eingeholt. Diese sind auch kritisch.

VILLACH. Der Besuch am Markt ist für Silvia Führer ein wöchentlicher Fixpunkt. „Ich gehe immer am Samstag. Für mich ist es total schön, das Markttreiben zu beobachten. Die regionalen Anbieter verkaufen, was sie zu Hause produzieren, das bedeutet Qualität.“ Mit dem Auto kommen sie und ihr Mann teilweise. „Für mich hat die Einbahnregelung aber nichts verbessert, der Parkplatz ist immer noch recht überfüllt“, so Führer. Der Kärntner Knoblauch ist eine Spezialität von Marktfierant Patrick Sorger. Seine Meinung: „Die Frequenz ist durch die Einbahnregel gleich geblieben. Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wenn etwas anders ist, dann regt man sich auf, das ist auch hier der Fall. Aber es werden dadurch ja doch ein paar Parkplätze mehr geschaffen.“

„Hau-Ruck-Aktion“

Das sehen auch Ingrid und Dieter Zauchenberger so. Der Familienbetrieb bietet seine Waren, vor allem viel heimisches Gemüse, mittwochs und samstags an. Was sind ihre Erfahrungen? „Einige Kundschaften befürworten die neue Regel, andere sind wieder total dagegen“, sagt Ingrid Zauchenberger während Dieter Zauchenberger findet: „Es ist eine „Hau-Ruck-Aktion“ auf die Schnelle. Der Gedankengang ist nicht schlecht, aber bis sich die Leute daran gewöhnt haben, ist das Pilotprojekt schon wieder vorbei. Wenn es funktioniert, ist es nicht schlecht, der Aufwand ist halt groß.“ Was Zauchenberger kritisiert: „Man darf direkt beim Markgelände mit dem Auto nicht mal mehr kurz stehenbleiben und jemanden aussteigen lassen. Sofort wird man aufgefordert weiterzufahren.“ Im Raum stehen auch andere Öffnungszeiten für den Markt, wie sieht das Ehepaar abendliche Events? „Wir produzieren alles selbst. Die zusätzliche Zeit würde abgehen. Bei uns wird eher fürs Mittagessen gekauft, also kommen die Leute am Vormittag.“ Claudia Kulnig erledigt ihren Wocheneinkauf immer am Markt: „Da weiss ich, woher die Produkte kommen. Außerdem wohne ich alleine und brauche oft nicht so große Mengen. Was ich seltsam finde ist, dass jetzt auch Radfahrer, die ihr Rad schieben, am Marktgelände aufgehalten werden.“