Pistolen-Plakate: Werberat fordert Glock zum sofortigen Stopp der Kampagne auf
WOCHE-Story über fragwürdiges Werbesujet löst enormes Echo aus. Österreichischer Werberat fordert nun sofortige Abnahme der Plakate.
VILLACH, WIEN. Ein weißes Pferd, ästhetisch verbunden mit einer – Pistole. Mit dieser eher überraschenden Bildkomposition bewirbt Waffen-Milliardär Gaston Glock sein aktuelles Reitturnier in Treffen (28. bis 31. Jänner).
Nach einer offiziellen Beschwerde beim Österreichischen Werberat – die WOCHE berichtete exklusiv – ist dieses Kontrollorgan nun zu einer eindeutigen Entscheidung gekommen: Es spricht eine Aufforderung zum sofortigen Stopp der Kampagne bzw. sofortigen Sujetwechsel aus.
Erheblicher Verstoß
Als besonders kritisch und ethisch fragwürdig, argumentiert der Werberat, wurde das gesamte Design bewertet, da es eine Verharmlosung von Waffen impliziere und der besonderen Gefahr, welche von Waffen ausgeht, nicht ausreichend Rechnung getragen werde. Damit liege ein erheblicher Bruch mit dem Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft vor. Ein Grundsatz besage, dass Werbung keine Inhalte transportieren dürfe, die zwar vordergründig nicht gewalttätig erscheinen, im Gesamtzusammenhang aber als gewalttätig zu beurteilen sind.
Keine Stellungnahme
Mittlerweile haben auch große Wiener Medien wie "Die Presse" und "Der Standard" vom umstrittenen Sujet berichtet, sogar die Austria Presseagentur veröffentlichte eine Meldung. Die für das Reitturnier zuständige Glock-Pressestelle war bisher zu keiner Stellungnahme bereit. Die Umsetzung der Werberat-Entscheidung ist nicht bindend.
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