Gefahr oder Nutzen
Richtiger Umgang mit Massagegeräten
Bei Verspannungen oder zur Förderung der Durchblutung werden immer wieder neue Therapieformen angewendet. Massagepistolen kommen eigentlich aus dem Profisport, werden aber häufig auch von Laien genutzt. Was bei der Anwendung zu beachten ist, verrät uns Physiotherapeutin Cornelia Prasch.
VILLACH. Rein optisch sieht sie aus wie eine Bohrmaschine. Doch anstatt an einer Wand wird sie an bestimmten Körperbereichen verwendet. Die Rede ist von einer Massagepistole, die mit ihren verschiedenen Aufsätzen unter anderem bei Muskelverspannungen zum Einsatz kommt. Der private Gebrauch kann aber auch gefährlich werden, weiß Physiotherapeutin Cornelia Prasch. „Grundsätzlich ist das Ziel dieser Pistolen, die tieferen Schichten der Muskulatur zu erreichen und die Durchblutung zu fördern beziehungsweise Muskelkater vorzubeugen. Häufig vergessen wird dabei, dass dass eine falsche Anwendung schädlich für das Muskelgewebe ist und es bis zu Verletzungen in den Muskelfasern führen kann.“
Eingeschränkter Einsatzbereich
Je nach Modell klopft die Pistole bis zu 45-mal pro Sekunde gegen die entsprechende Körperstelle. Zum Vergleich schlägt ein Specht rund 20-mal pro Sekunde. Aus diesem Grund sollte die Anwendung auf gewisse Körperstellen eingeschränkt werden. „Wenn man seine Oberschenkel, Ober- und Unterarme, Hüfte, Gesäß oder Fußsohlen behandeln möchte, kann man das mit der Massagepistole machen. Vermeiden muss man unbedingt den Kopfbereich, den Bauch, die Gelenke oder auch entzündete Stellen.“ Laut der Expertin gibt es bestimmte Personen, die lieber die Finger von der Massagepistole lassen sollten. Dazu zählen Schwangere, Kinder, Personen mit blutverdünnenden Medikamenten sowie Menschen mit Thrombose.
Beratung vor Verwendung
Für einige Personengruppen ist die Massagepistole jedoch auch gut geeignet. „Prinzipiell kann jeder eine Massagepistole benutzen, der seinen Körper gut kennt. Beispielsweise Sportler, Trainer, Physiotherapeuten oder Ärzte. Da ist auch die Eigennutzung unproblematisch und dient als sinnvolle Ergänzung zu anderen Therapieformen.“ Auch die Physiotherapeutin besitzt eine Massagepistole in ihrer Praxis. Der Einsatz bleibt aber eher selten. „Die Benützung der Massagepistolen ist individuell. Man muss sich bei der Dauer, der Dosierung und dem Ort der Anwendung sicher sein, ansonsten kann die Gefahr von Schäden am eigenen Körper sehr hoch sein.“ Die Expertin rät, sich vor dem Kauf einer Massagepistole richtig damit auseinanderzusetzen. „Wenn man sich als Laie ein Gerät anschafft, wäre es wichtig, sich im Vorfeld von Experten beraten zu lassen. Dann sollte einem sicheren Umgang nichts mehr im Weg stehen.“
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