Rollin'Toys Tour 2018

Stolze Spendensumme der Rollin'Toys Tour 2018
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26.5.2018: wer hier zufällig und uninformiert ab 8.58 Uhr beim Gemeindeamt in Wernberg war, wird sich gewundert haben. Kaffee, Getränke und Livemusik von der Kärntner Rockband „JO SUMMER GROUP" alleine wäre ja noch nichts Ungewöhnliches, aber der Rest? Heisse Eisen, Chrom und Leder wird man vermutlich auch in einem Domina-Studio finden, die vielen bärtigen und tätowierten Männer, die dort herumstanden, eventuell auch, aber bevor jetzt bei manchen beim Lesen die Fantasie durchgeht, wird das Rätsel gleich gelüftet. Diese hart wirkenden Typen und selbstverständlich auch Frauen haben ein Herz aus Gold, denn es handelt sich hier um die alljährliche Motorrad-Charity-Tour der Kradreiter, bekannt unter Rollin’Toys, die unter dem Motto „Biker helfen Kindern“ einmal im Jahr diese Tour organisieren und hier alle Gleichgesinnten einladen, mit zufahren. Bei der Tour kann jeder begeisterte Biker unabhängig von Biketyp, Hubraum oder PS-Anzahl mitfahren und sich an der Spendenfahrt beteiligen.

Das ganze Jahr wird Geld gesammelt, bei dieser Benefizfahrt natürlich auch. Jeder Anwesende konnte Nützliches, zur Verfügung gestellt vom Toursponsor POLO, gegen Spenden erwerben bzw. gab es auch T-Shirts, Schals usw. zu kaufen und es ist Charaktersache von jedem Teilnehmer, wenigstens ein „Startgeld“ in die Spendenbox zu werfen. Umso mehr, umso besser, denn dieses Geld wird alljährlich bedürftigen Kärntner Kindern und Jugendlichen zur Verfügung gestellt.

Diesmal fuhr man für eine Familie, die aus einer alleinerziehenden Mutter mit vier Kindern besteht. Zwei gesunde Mädels (5 und 13 Jahre) und zwei kranke Buben, Philipp (15) und Christoph (7). Beide haben eine ganz seltene, unheilbare Krankheit, spinale Muskeldystrophie, die nur Buben betrifft. Es schwinden alle Muskeln im Körper, die Gehfähigkeit ging bereits verloren, beide Kinder sitzen im Rollstuhl. Die tapfere Familie versucht, den Lebensalltag so gut als möglich zu bewältigen, Philipp geht ins Gymnasium, Christoph in die Volksschule, jedoch ist jeder Tag eine große Herausforderung, denen sie sich alle tapfer stellen. Doch bei aller Mühe stößt man an Grenzen, manches geht einfach nicht mehr und das ist derzeit die Situation mit dem Auto, welches nun barrierefrei umgebaut werden muss, damit beide Kinder selbstständig mit ihren Rollstühlen über eine Rampe „einsteigen“ können und das ist ohne fremde Hilfe nicht finanzierbar. Deshalb versucht die 19. Rollin’Toys Biker Tour, den rollstuhlgerechten Umbau eines Kleinbusses (Kosten 17.000 - 20.000 €) zu finanzieren.

Die Beteiligung und Hilfsbereitschaft war groß. Man zählte 383 Motorräder und geschätzte 500 Biker und Bikerinnen. Ob gesetzte Ladys, sportliche Mädels oder Motorradbräute mit rosa, lila oder grauen Haaren, ob Männer jeden Alters mit gar keinen Haaren, dafür manche mit soviel Metall am und im Körper, dass die nicht in die Nähe eines starken Magneten dürfen und damit mit Garantie beim Checkin am Flughafen Probleme haben, wurscht, das sind nur Äußerlichkeiten. Viele davon gehen im "normalen Leben" ganz gewöhnlich ihrer Arbeit nach, müssen hier eventuell Anzug, Krawatte oder ein Kostüm tragen und leben eben hier ihre Leidenschaft fürs Motorradfahren aus und zeigen das offen durch ihre typische Kleidung samt Accessoires her. Lässig finde ich immer die Jeans- oder Ledergilets mit diesen Aufnähern drauf. Von Kurvenkratzern, Tscherfeldorfer Riders, Gold Wings Verein - diese Liste wäre unendlich, da braucht man keine Tageszeitung mehr lesen, nur mehr die Namen der Aufnäher. Es sind alles großartige Menschen, die wissen, um was es geht – nämlich um Respekt vor anderen Menschen, Mitgefühl und Nächstenliebe.

Um 10.10 Uhr hieß es aufsitzen zum Start der Charity-Tour. Ein Gebrumme und Gedröhne, wenn da alle am Gashahn drehen, kann man sich eh vorstellen, einfach Gänsehaut-Feeling. Das Wetter war perfekt für die geplanten 110 km. Es ging von Wernberg aus über Köstenberg, Techelsberg, Kerschdorf und Selpritsch irgendwie dann nach Feistritz im Rosental. Mir kommt vor, die Strecke war ein wenig anders als auf der Homepage im Vorfeld beschrieben, aber viele Wege führen nach Rom, in diesem Fall eben nach Feistritz ;-). Treffpunkt war der Fußballplatz. Nachdem dort am Nachmittag ein Match gegen ein starkes Team aus Maria Gail erwartet wurde und am Abend Meilenstein spielte, war die Infrastruktur natürlich darauf schon bestens vorbereitet und man konnte in Ruhe die einstündige Pause genießen, wer mochte, direkt am Fuße des Maibaumes bzw. wurden manche „gstondenen Monnsbülda“ scheinbar wieder zum Kind, denn ich sah sie am Spielplatz beim Schaukeln bzw. auch Rutschen. Okay, warum nicht. Alles sicherheitsgeprüft, nix ist zusammengebrochen, echte österreichische Qualitätsprodukte, wie es scheint……

Das offizielle Teamfoto 2018 wurde dort noch geschossen und dann hieß es wieder aufsitzen und weiter gings durch die wunderschöne Kärntner Landschaft. Vorbei an Holderstauden und Holzgreadn, Garten- und Feuerwehrfesten, idyllischen Wäldchen und blühenden Feldern, Fischern am Drauufer und viele viele winkenden Zuschauer am Straßenrand.

Man sah diverse Hinweisschilder z.B. zu einem Pflegeheim, allerdings auch zu einem Thai-Massagestudio. Beim Pflegeheim ist keiner abgebogen, jedoch munkelt man, dass ab dem Massagestudio der Konvoi ein wenig kürzer geworden ist, genaueres wurde nicht überliefert ;-).

Viele hatten die leuchtend gelben Tourschals um den Hals gewickelt oder an die Maschine gebunden, die farbenfroh und lustig im Fahrtwind wehten.

Wenn man während des Fahrens ein immer lauter werdendes Geräusch, ähnlich eines Düsenjets, hörte, eigentlich nur noch auf den Überschallknall wartete und plötzlich von einem gelben Blitz überholt wurde, dann waren die Guides unterwegs zu ihrem nächsten Einsatzort. Dieser Satz ist natürlich stark übertrieben. Habs nur geschrieben, um ein wenig Spannung in die Schreiberei zu kriegen ;-) Der Konvoi tuckert ja auf Grund der vielen Motorräder recht gemütlich und gemäßigt dahin, das ist so ein gleichmäßiges Brummen und klarerweise sticht hier das Motorengeräusch der einzelnen Guides hervor, ist aber alles im grünen Bereich.....
Alle Zufahrten zur Konvoistrecke waren durch Polizei bzw. eigene Guides abgesperrt, die den wartenden Autofahrern gschwind den Sinn der Aktion erklärten und auch hier auf manche hilfsbereiten Seelen trafen, die spontan auch noch eine Kleinigkeit dazu gespendet haben.

Über St. Jakob, St. Niklas gings über den Fuchsbichl rauf zum Endziel, Arneitz am Faakersee. Hier haben die Kradreiter zusammen mit dem Arneitzbesitzer Hans Pressinger das große Tor des Eventzeltes geöffnet und die Motorräder fuhren eine Parade durch das Zelt durch und zwar direkt bei der betroffenen Familie vorbei. Natürlich wurde für die Kinder an dieser Stelle ein bisserl das Gas aufgedreht oder gehupt oder gewinkt. Diese Aktion find ich super. Es ist verständlich, dass die Familie nicht in die Öffentlichkeit bzw. später dann auf die Bühne wollte, trotzdem waren sie sozusagen „erste Reihe Fußfrei“ dabei und ich bin mir sicher, dass das ein unvergesslicher Moment war und zukünftig wird sie jedes Motorradgeräusch an diesen Augenblick, an diese Aktion erinnern, die mehrere Hundert Menschen für sie auf die Beine gestellt haben.

Anschließend wurde das ganze Team der Kradreiter auf die Bühne geholt und auch der diesjährige Tourpate vorgestellt. Ein Tourbotschafter dient der moralischen Unterstützung einer Charityveranstaltung und es war heuer kein geringerer als der Kärntner Olympiasieger im Skisprung, Martin Koch, der dafür an Ort und Stelle zum KradRITTER h.c. geadelt wurde und ab sofort als Sir angesprochen werden kann.

Dann wurde es sehr, sehr spannend, wieviel Geld kam diesmal zusammen? 2017 wurde ein Spendenrekord von unfassbaren 29.122,- aufgestellt. Das konnte man gestern zwar nicht erreichen, aber man kann sich auch den Spendenbetrag aus 2018 auf der Zunge zergehen lassen: großartige 26.112,--. Damit konnte man der betroffenen Familie 15.000,- überreichen und mit dem Rest sogar noch zwei weitere karitative Projekte unterstützen.

Bei einem gemütlichen Zusammensein klang ein wunderbarer Tag aus, man sah ausnahmslos glückliche Gesichter, aus denen man mit Recht auch Stolz herauslesen konnte, Teil dieser tollen Veranstaltung gewesen zu sein.

Wer mehr über die Kradreiter wissen will, kann sich gerne unter www.kradreiter.at informieren.

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