Pensionisten und die Teuerungen
"Sind im Alter wohl nichts mehr wert"
Alles wird teurer. Und so treffen gerade auch Pensionisten die Teuerungen schwer. Doch was muss sich tun? MeinBezirk.at hat bei Ruheständlern aus der Region nachgefragt nachgefragt.
VILLACH, VILLACH LAND. Knappe Pensionen, hohe Ausgaben. Die Teuerungen sind vor allem für Pensionisten eine Herausforderung – am Monatsende ist der Geldbeutel deutlich leerer als noch vor einigen Monaten und bringt gerade jene mit Mindestpensionen in die Bredouille. In den Gesprächen mit den Pensionisten aus dem Bezirk wird eines schnell deutlich: Am meisten spüren sie die Teuerungen derzeit beim täglichen oder wöchentlichen Einkauf, speziell bei Lebensmitteln. "Teilweise sind die Preise um 50 Prozent gestiegen", so Pensionist Arnulf Aichholzer. "Früher hat ein Haushaltsgeld von 400 Euro vollkommen ausgereicht. Nun kommen wir mit 500 Euro im Monat längst nicht mehr aus", ergänzt Ruheständlerin Hella Spendier.
Nicht nur Lebensmittel
An einen Restaurantbesuch ist kaum mehr zu denken. Zahlt man für zwei Personen je nach Lokal mittlerweile durchschnittlich zwischen 30 und 50 Euro. "Man merkt auch im Bekanntenkreis, dass die Leute viel weniger essen gehen", bemerkt Pensionist Georg Wastl. "Das ist mit früher wirklich überhaupt nicht mehr zu vergleichen", so Spendier. "Weiters sind die Stundentarife bei den Handwerkern sehr stark gestiegen, sodass eine Reparatur oder ein Service wohl überdacht und wenn nicht unbedingt notwendig, einfach verschoben werden muss", fährt Aichholzer fort.
Stimmung am Tiefpunkt
Die allgemeine Stimmung scheint am Tiefpunkt und besonders Haushalte mit geringen Einkommen müssen sich das Haushaltsbudget genau einteilen und auf nicht unbedingt notwendige Ausgaben verzichten. Dennoch gibt es monatliche Fixkosten, die bezahlt werden müssen – auch von Senioren. Dazu gehören auch Strom und Gas. Die Kostenexplosion lässt schon Arbeitende schwitzen, wie sieht das bei den Pensionisten aus? "Bei uns steht die Strom- und Gasrechnung noch aus. Wir sind wirklich gespannt. Eine Bekannte muss doppelt so viel zahlen. Für eine alleinstehende Frau mit Mindestrente kaum mehr leistbar", so Spendier aufgebracht. Ihrer Meinung nach müsste es schnellstmöglich eine adäquate Anpassung der Pensionen geben. "Es ist seit Jahrzehnten dasselbe – trotz immenser Schwierigkeiten wird an der prozentmäßigen Erhöhung der Pensionen festgehalten. Die Politik weiß zwar, dass dies völlig absurd ist, rückt jedoch keinen Millimeter davon ab“, schimpft auch Pensionist Gordon Kelz. „Jetzt, wo wir nicht mehr arbeiten, sind wir offensichtlich nichts mehr wert!“
Preisdeckelung notwendig
Auch Wastl meint: "Einmalzahlungen, wie sie kürzlich beschlossen wurden, sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Eine Preisdeckelung zum Beispiel bei Strom, Benzin oder den Mieten, gestaffelt nach Einkommenshöhe, wäre besser, da es treffsicherer ist." Aichholzer hält eine Obergrenze bei Sprit, Gas und Strom ebenfalls für eine sinnvolle Maßnahme: "Vor allem sollte die Regierung den Energiekonzernen durch entsprechende Gesetzgebung mehr auf die Finger schauen, damit nicht die Gewinne auf Kosten der Konsumenten in unermessliche Höhen steigen und die Nutznießer den Hals nicht voll genug bekommen." So dringt eines durch: Es muss sich etwas tun um Altersarmut zu verhindern.
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