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Suchtmittel Snus drückt auf Psyche der Jugend

Vor allem Jugendliche klemmen sich die kleinen Nikotin-Brisen gerne zwischen Oberlippe und Zahnfleisch – mit Folgen! | Foto: Adobe Stock/Andrey Popov
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  • Vor allem Jugendliche klemmen sich die kleinen Nikotin-Brisen gerne zwischen Oberlippe und Zahnfleisch – mit Folgen!
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Eigentlich ist der Konsum von Snus laut Jugendschutzgesetz für Jugendliche verboten. Gesnust wird auch im Bezirk Villach trotzdem.

VILLACH, VILLACH LAND. Im Kärntner Jugendschutzgesetz ist geregelt, dass der Konsum aller süchtig machenden Substanzen verboten ist. Trotzdem ist Snus seit zwei Jahrzehnten in Kärnten Thema. Immer wieder kommen neue Produkte auf den Markt, die eigentlich erst ab dem vollendeten 18. Lebensjahr konsumiert werden dürfen, es aber trotzdem zwischen jugendliche Oberlippen und Zahnfleisch schaffen.

Snus-Päckchen sind auch in Villach in jeder Trafik erhältlich. | Foto: Adobe Stock/Liudmila
  • Snus-Päckchen sind auch in Villach in jeder Trafik erhältlich.
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Aufklärungskampagne gefordert

"Eine gezielte Aufklärungskampagne wäre sinnvoll – idealerweise österreichweit. Vielen ist nicht bewusst, wie schädlich dieses Produkt ist", warnt Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Beate Prettner: "Viele glauben auch nicht, dass diese Substanz süchtig macht, in einigen Produkten gleich die vierfache Nikotindosis einer Zigarette enthalten ist!" Im Vergleich zum Rauchen, das in Lokalen seit einigen Jahren verboten ist, ist der Konsum von Snus nicht augenscheinlich. Prettner: "Deshalb weichen vor allem Jugendliche vermehrt auf dieses gefährliche Genussmittel aus. Der Konsum startet durchschnittlich – ähnlich wie bei Zigaretten – mit etwa 15 Jahren."

Vor allem Jugendliche klemmen sich die kleinen Nikotin-Brisen gerne zwischen Oberlippe und Zahnfleisch – mit Folgen! | Foto: Adobe Stock/Andrey Popov
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Psychische Spätfolgen

"Auch wenn Snus mit dem Körper nichts Offensichtliches oder Dramatisches macht, darf man die psychischen Folgen des Konsums nicht außer Acht lassen", betont Gerd Clement, Allgemeinmediziner aus Villach: "Über solche Substanzen können Jugendliche bei einem Suchtgiftproblem landen. Wenn zusätzlich Alkohol und andere Substanzen konsumiert werden, summiert sich das schnell!" Auch wenn der praktische Arzt noch keinen Patienten hatte, bei dem der Snus-Konsum eine gesundheitliche Erkrankung hervorgerufen hat, ist klar, dass das Suchtmittel schlecht für Schleimhäute, Bauchspeicheldrüse, Mund- und Rachenraum ist: "Die Menge macht das Gift!"

Allgemeinmediziner Gerd Clement warnt vor psychischen Folgen - "Snus macht Lust auf mehr. Das ist ein Problem!" | Foto: Privat
  • Allgemeinmediziner Gerd Clement warnt vor psychischen Folgen - "Snus macht Lust auf mehr. Das ist ein Problem!"
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So gelingt der Ausstieg

Viele Jugendliche greifen zur Modedroge Snus, um diverse Probleme des täglichen Lebens vorübergehend vergessen zu können. "Arbeitslosigkeit, schlechte soziale Verhältnisse und finanzielle Probleme können Gründe sein. Es sind dieselben Gründe, die Jugendliche zur Zigarette geifen lassen", weiß Clement, der gerne Auswege aus der Sucht nennt: "Ein neuer Job, finanzielle Sicherheit, sportliche Aktivitäten und soziales Engagement können einem anderweitig Rückhalt geben. Auch Vereinstätigkeiten bringen einen von solchen Sachen weg!" Zur Entwöhnung gibt es übrigens nikotinfreie Pads als Alternative.

Sarah Katholnig, Villachs Bildungsreferentin, weiß wie gefährlich das Suchtmittel Snus für Jugendliche ist. | Foto: Stadt Villach
  • Sarah Katholnig, Villachs Bildungsreferentin, weiß wie gefährlich das Suchtmittel Snus für Jugendliche ist.
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Villach sagt Snus den Kampf an

Auch Villachs Pädagogen schlagen Alarm, weil das nikotinhältige Suchtmittel Snus vor allem bei Kindern und Jugendlichen immer beliebter wird. Bei den Vizebürgermeisterinnen der Draustadt finden sie Gehör. "Snus ist noch viel gefährlicher und schädlicher als Zigaretten", weiß Sarah Katholnig: "Es macht sehr schnell abhängig und kann die Gesundheit beeinträchtigen. Während das Tabakgesetz sogar E-Zigaretten regelt, tut es dies mit dem Genuss von Snus immer noch nicht!"

Gerda Sandriesser, Gesundheitsreferentin der Stadt Villach, macht gegen den Kautabak mobil. | Foto: Stadt Villach/Gillner
  • Gerda Sandriesser, Gesundheitsreferentin der Stadt Villach, macht gegen den Kautabak mobil.
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Runder Tisch geplant

Deshalb startet die Bildungsreferentin jetzt eine Aufklärungskampagne. Den Anfang soll ein runder Tisch machen: "Ich lade an dem Problem Beteiligte, Pädagogen, die Polizei und Mediziner zu mir ein, um das Thema zu erläutern und die Bewusstseinsbildung voranzutreiben!"

Netzwerk Prävention

Auch Amtskollegin und Gesundheitsreferentin Gerda Sandriesser steht voll hinter diesem Vorhaben: "Snus zählt zu jenen Abhängigkeiten, über deren Auswirkungen Erziehungsberechtigte und Jugendliche oft viel zu wenig wissen. Es ist sehr wichtig, hier breit zu informieren und konkret aufzuklären. Dafür nutzen wir unser bewährtes Netzwerk Prävention."

Informationsveranstaltung

Villachs Vizebürgermeisterinnen planen bereits eine Info-Veranstaltung für Eltern und Jugendliche sowie eine Resolution zur Konsumregelung.

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