Sonderthema Allerheiligen
Trauerarbeit braucht ihre Zeit
Anfang November steht im Zeichen des Gedenkens an die Verstorbenen. Ein Tag der Trauer aber auch der Hoffnung.
VILLACH. Der Verlust eines geliebten Menschen kann jemandem wahrhaftig den Boden unter den Füßen wegziehen. Man gerät in einen Schockzustand und es braucht seine Zeit sich wieder zu fangen, weiß der Psychotherapeut Martin Sakrausky von Wendepunkt – Zentrum für Psychotherapie in Villach. "Trauer kann man in Phasen einteilen, welche ineinander übergehen und sich abwechseln können. Erst Funktionieren, dann Erstarrung, der Schock, das sind völlig normale Erstreaktionen, um den trauernden Menschen zu schützen. Im Prinzip ist es ein ähnlicher Mechanismus wie bei körperlichen Verletzungen, der uns den Schmerz nicht so stark fühlen lässt", erklärt er.
Trauer braucht ihre Zeit
Um einem Menschen bei der Trauerarbeit zu helfen sei daher besonders eines gefragt: Zeit. Zeit, zuzuhören, nachzufragen, einfach da zu sein. Und dabei auch ehrlich sein, "es ist wichtig, dass man keine Angst hat davor nachzufragen".
Wenn Hilfe notwendig wird
Oft heile alleine die Zeit die Wunden, aber manchmal könne es auch notwendig werden, professionelle Hilfe in Form einer Therapie anzunehmen. Vor allem dann, wenn der Trauerprozess nicht abgeschlossen werden könne, meint Sakrausky. "Es gibt Menschen, die nicht weiterkommen. Menschen, die die Vergangenheit idealisieren und ständig davon sprechen, wie schön es früher war."
Ebenso sei Hilfe angeraten, wird die Trauer verleugnet oder ihr mit Suchtmitteln begegnet. Menschen würden manchmal zu lange hadern, um Hilfe zu bitten, weiß der Experte. Dabei, so sagt er, sei das der erste Schritt in die Zukunft.
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Von Trauer und Hoffnung
Am 1. November feiert die katholische Kirche weltweit das Fest Allerheiligen, am 2. November Allerseelen, dies auch als Ausdruck der Verbundenheit mit den Verstorbenen und der Hoffnung auf Auferstehung.
Es ist bereits am Allerheiligentag üblich, Friedhöfe zu besuchen, Gräber zu schmücken und Gebete zu halten.(mehr hierzu: www.erzdioezese-wien.at/allerheiligen-und-allerseelen)
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