Unterschriften-Aktion gestartet
Villacher Polizei-Dienstküche droht Schließung
Die Polizei Dienstküche in Villach ist derzeit aufgrund von Personalmangel geschlossen. Ob sie in Zukunft bestehen bleibt ist die Frage. Denn: weitere Planstellen sind nicht vorgesehen. Polizei-Gewerkschaftsvertreter initiierte nun eine Unterschriftenaktion.
VILLACH. Sie ist ein lieb gewordener Ort unter Kollegen, die Polizei-Dienstküche in Villach, erzählt Polizei-Gewerkschafter Franz Rauter im WOCHE-Gespräch. Hier beim Stadtpolizeikommando in der Trattengasse nehmen die meisten der Villacher Polizeibeamten ihr Mittagessen ein, sprechen über Alltägliches, tauschen Erfahrungen aus. Um die 120 Mittagessen werden täglich ausgegeben. Manchmal, bei Schulungen oder Trainings, auch wesentlich mehr.
Akuter Personalmangel
Dennoch, momentan findet sich niemand in der Villacher Zentrale zum Mittagstisch ein. Die Küche ist – temporär – geschlossen. Der Grund ist akuter Personalmangel, erzählt der Personalvertreter. Für zwei Monate – zumindest – bleibt die Küche "kalt".
Leasingvertrag gekündigt
Mit 1. Februar wurde der Leasingvertrag einer Köchin gekündigt. Ohne sie kochen noch 2,75 Köchinnen – eine zu 75 Prozent – für 300 Beamte in Villach (Stadtpolizeikommando Villach, Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl sowie Polizeikommissariat Villach).
Keine Planstelle
Ein Betrieb, der mit 2,75 Kräften nicht auf Dauer zu schaffen ist, wie Rauter weiß: "Fällt eine Köchin aufgrund von Krankheit oder Urlaub aus, muss man dichtmachen." Zuletzt hätten sich die Damen gar nicht mehr wirklich getraut Urlaub zu beantragen, berichtet der Polizei-Personalvertreter. Zum Vergleich: Vor Jahren waren der Dienstküche noch fünf Stellen zugeteilt.
Evaluierung ist im Gang
Jedoch: So ohne Weiteres könne man keine Köchinnen anstellen. Denn die Planstellen werden vom Bundesministerium für Inneres zugeteilt. Ein Antrag wurde bereits vergangenes Jahr gestellt.
"Eine Schließung der Dienstküche Villach ist sicher nicht im Interesse der Landespolizeidirektion", sagt Oberst Walter Mack, Abteilung Logistik in der Landespolizeidirektion Kärnten. "Wir werden hier sicher noch einmal nachstoßen", ergänzt Mack. Eine Evaluierung sei bereits im Gang.
Unterschriften-Aktion
Derweil befürchtet Polizei-Gewerkschafter Rauter eine völlige Schließung der Küche. "Gerüchte diesbezüglich sind kein Geheimnis", weiß er und betont: "Im Fall der Polizeiküche in Villach geht es um die guten Rahmenbedingungen für eine moderne Polizei." Inzwischen initiierte der Gewerkschafter eine Unterschriften-Aktion für den Verbleib der Dienstküche. Über 300 Kollegen unterzeichneten bereits.
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