FP-Gemeinderat Fritz: Jetzt spricht er erstmals zur "Sitzenbleiber-Affäre"

- Bricht sein Schweigen: der Villacher FP-Mandatar Wilhelm Fritz
- Foto: FPÖ Villach
- hochgeladen von Wolfgang Kofler
Eine Woche lang hat er geschwiegen: In der WOCHE online äußerst sich FP-Abgeordneter Wilhelm Fritz nun zu den bösen Vorwürfen und Gerüchten rund um seinen "Alleingang" im Villacher Gemeinderat.
VILLACH (kofi). Die Szene sorgte für Aufregung und böse Gerüchte: Als der Villacher FPÖ-Abgeordnete Wilhelm Fritz bei der vergangenen Gemeinderatssitzung beim Auszug von FPÖ, ÖVP, Grüne, NEOS und Erde als einziger Mandatar dieser Fraktionen sitzenblieb, war von Druck die Rede, der möglicherweise auf Fritz ausgeübt worden sein könnte. Wurde ihm vor der Gemeinderatssitzung mit dem Entzug seiner gut bezahlen Funktion als Obmann des Wasserverbandes Faaker See gedroht, falls er auch ausgezogen wäre? Die Tageszeitungen spekulierten offen (den Bericht lesen Sie hier).
Schweigender Mandatar
Der Einzige, der diese Vorwürfe entkräften hätte können, war Fritz selbst. Doch der zog es vor zu schweigen. Eine Woche lang. Er reagierte weder auf Anrufversuche noch SMS von Journalisten, die Aufklärung begehrten. Auch nach einer Krisensitzung der Villacher FPÖ gab er, der Auslöser der "Sitzenbleiber-Affäre", keinerlei Erklärung ab.
WOCHE stellt öffentlich Fragen
Am Mittwoch stellte die WOCHE dann Fritz in der Zeitung und damit öffentlich vier Fragen zur prekären Causa. Die Fragen lesen Sie hier. Und siehe da: Heute, Donnerstag, hat Fritz sein Schweigen gebrochen – und sich bei der WOCHE gemeldet.
WOCHE: Hat man Sie vor der Gemeinderatssitzung unter Druck gesetzt?
FRITZ: Nein, niemand.
Sie wurden also von keiner anderen Partei vor der Gemeinderatssitzung angerufen. Ist das richtig?
Ja, es hat kein Telefonat gegeben, niemand hat Druck ausgeübt.
Hat man Sie, ganz ohne Druck, höflich auf die Möglichkeit hingewiesen, Ihnen die Funktion als Obmann des Wasserverbandes Faaker See wegzunehmen?
Nein, das ist nicht passiert.
Warum sind Sie dann sitzengeblieben und haben gegen Ihre Partei gehandelt?
Zwei Gründe: Erstens stand eine für meinen Wasserverband wichtige Haftungserklärung auf der Tagesordnung. Die benötigen wird, damit ein großes Bauprojekt abgewickelt werden kann. Und zweitens halte ich es für falsch, eine offiziell einberufene Sitzung einfach abzubrechen. Ich bin der Meinung, das macht man nicht.
Warum haben Sie sich die Hände vors Gesicht gerissen, als Sie bei der Gemeinderatssitzung fotografiert wurden? Wofür haben Sie sich geschämt?
Ich schäme mich für gar nichts. Ich wollte nur nicht fotografiert werden.
War Ihnen klar, dass Sie mit Ihrer Handlung der eigenen Partei schaden?
Die Haftungserklärung für den Wasserverband war mir sehr wichtig. Mehr sage ich dazu nicht.
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