"Ich will keinen Event-Berg"
Gegen die Aussichtsplattform am Dobratsch stellt sich Vzbgm. Wally Rettl.
VILLACH. VILLACH. Über den Kulturhofkeller, das Projekt Gamsblick und Ideen für 2014 spricht Vizebürgermeisterin Wally Rettl (FPÖ).
WOCHE: Auf Facebook sorgte Ihre Aussendung rund um die Kritik der 20.000-Förderung der Stadt Villach für den Kulturhofkeller für einen Protestregen. Wie stehen Sie zur großteils ehrenamtlichen Arbeit des Teams vom Kulturhofkeller?
WALLY RETTL:Ich wehre mich dagegen als kulturfeindlich dargestellt zu werden. Ich schätze die Arbeit des Teams vom Kulturhofkeller, bin selbst mit Hochkultur aufgewachsen. Nur sehe ich nicht ein, dass die Stadt Villach weitere 20.000 Euro zuschießen soll.
Ihr Lösungsvorschlag lautet also?
Das Land soll sich auch zum Kulturhofkeller bekennen und die Subvention dafür erhöhen. Es kann nicht sein, dass Villach den größten Teil der Subventionen selbst trägt.
Auch ist zu hinterfragen, ob es wöchentlich rund drei Veranstaltungen im Kulturhofkeller braucht. Zweitens sind die Eintrittspreise der einzelnen Veranstaltungen großteils zu niedrig angesetzt. Villach hat aber noch andere Themen als den Kulturhofkeller.
Konkret sprechen Sie welche Dinge an?
Villach ist seit 19 Jahren im Netzwerk Gesunde Stadt, das europaweit vernetzt ist. In meinem Ressort Gesundheit gibt es eine Reihe von erfolgreichen Gesundheitsprojekten.
Ich halte zwar nichts von der täglichen Turnstunde. Entspannungsübungen in den Pausen wären produktiver. Hier möchte ich mit dem Schulreferenten zusammenarbeiten.
Als Stadträtin für Natur- und Umweltschutz, wie sehen Sie die Diskussion um die Errichtung der Aussichtsplattform Gamsblick?
Der Dobratsch ist zum Naturpark erklärt worden, der Berg hat also unseren Schutz verdient. Ich habe zwar keine Mitspracherecht, bin aber erschüttert, dass ein Bauwerk zur Gämsenbeobachtung errichtet werden soll. Das ist ein Eingriff in die Natur, das einer Eventisierung des Bergs gleichkommt. Der Mensch soll am Dobratsch zur Ruhe kommen, es braucht keine spektakuläre Aussichtsplattform, wo sich Besucher "den Kick" holen können.
Auch wasserrechtlich sehe ich das Bauwerk fragwürdig.
Gibt es schon Ausblicke für das Jahr 2014?
Ich bin gerade dabei ein Areal für eine mögliche zweite Hundefreilaufzone zu suchen. Eine Überlegung ist auch, Hundebesitzer, die mit ihrem Hund die Hundeschule erfolgreich absolvierten, für ein Jahr von der Hundeabgabe zu befreien.
Gerne würde ich es auch sehen, wenn in der Stadt Areale für Naturgärten mit Kräuterbeeten entstehen würden.
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