Zwölfstundentag: "Sehe absolut keine Notwendigkeit"
NAbg. Irene Hochstädter Lackner über die Novelle zur Arbeitszeit-Flexibilisierung.
Peter Weidinger spricht von einer "Win-Win-Situation" für alle Beteiligten.
Für mich ist es nicht nachvollziehbar, inwiefern das für die beteiligten Parteien ein Gewinn sein soll. Ich habe mit einigen großen Firmenchefs gesprochen, die nichts von der Novelle halten. Von den Arbeitnehmern gar nicht zu sprechen. Für sie stellt es nicht nur eine gesundheitliche Belastung dar – es werden ja auch die Ruhezeiten vekürzt – sondern bedeutet auch eine schlechtere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. In Kärnten sind 10 Stunden Fremdbetreuung das Maximum. Wie soll das funktionieren?
Inzwischen wurde nachjustiert, es soll eine "Freiwilligkeitsgarantie" geben.
Ich kann beim besten Willen nicht glauben, dass das in der Praxis funktioniert. Auf dem Arbeitsmarkt herrscht ein extremer Verdrängungswettbewerb. Wer nicht mitmacht, wird auf lang oder kurz ersetzt werden.
Sie sehen also keine Notwendigkeit dafür?
Nein. In Ausnahmefällen waren Zwölfstundentage auch bisher möglich. Mit dem Entwurf wird der Ausbeutung Tür und Tor geöffnet.
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