1. Klasse B: Jubeltraube von Maria Gail!!! 9. Sieg in Folge, heute musste Nötsch mit 1:3 dran glauben

Am liebsten würde ich heute den Bericht von hinten anfangen und einfach nur "geil, geil, geil" hinschreiben, damit wäre schon alles gesagt und ich wäre fertig, hihi......

Fertig sind heute einige andere auch, aus diversen Gründen. Nötsch dürfte enttäuscht sein, hat doch Maria Gail - auf meinbezirk.at als deren großer Angstgegner bezeichnet - diesem Titel Ehre getragen und im letzten Moment zugebissen wie eine giftige Kobra. Die Fans aus beiden Lagern sind fertig, die einen aus Frust, verständlich, wenn einem 4 Minuten vor Abpfiff die Butter vom Brot gekratzt wird und der Gegner zum zweiten Mal in Führung geht. Aber auch die heimischen Fans litten Qualen durch Krimispannung pur. Manche mutierten zum Kettenraucher, eine Zuschauerin bekam Bauchweh, der empfohlene Schnaps wurde abgelehnt, andere hielt es nicht mehr am Sitz, so hitzig war die heutige Partie....

So, aber jetzt doch noch ein paar Fakten. In Nötsch waren 380 Zuschauer, sie sind mit 36 Punkten am tollen vierten Platz und vorne dabei.

Die Gäste aus Maria Gail lachen vom hervorragenden zweiten Platz, 47 Punkte, im heurigen Jahr alle Partien gewonnen und insgesamt bis jetzt bei 8 Spielen hintereinander als Sieger vom Platz gegangen, eine Traumserie. Unser Kapitän, Philipp Stotz, würde an dieser Stelle sicherlich sagen: "Der Zug rollt" ;-))

Trotzdem ist jeder Gegner ernst zu nehmen und jede Partie beginnt bei "zu Null", den Rest musst erst mal machen. Seit 2021 hat Maria Gail jedes Spiel gegen Nötsch gewonnen. Liest sich gut,  hilft aber nix, die Tore schießt keine Statistik, die muss man jedes Mal von Neuem machen und heute hat es gedauert. Der vorangegangene Regen machte den Boden nass und schlüpfrig, kühlte auch manch heiße Gemüter, dämpfte aber irgendwie  in der ersten halben Stunde die Attraktivität des Matches. Wollten beide Teams zuviel? Spielten sie verhalten? Wollte man den Gegner beobachten? Irgendwie wahrscheinlich von allem ein bisschen, es war ein komisches Hin und Her ohne Zählbares oder Nennenswertes. Dann drückten beide langsam auf die Tube. Nötsch eher Richtung härtere Gangart, bei einer Aktion in deren Strafraum warteten einige auf eine Elfmeterentscheidung, der Schiri sah es anders.  Maria Gail forcierte nun verstärkt den Angriff, kam zu einigen Chancen und unser Sturm-Spitzen-Duo Logar/Kattnig zeigte Lehrbuchmäßig, was in Teamwork möglich ist. Flanke von Jan Logar, Schuss von Raphael Kattnig, 0:1 in der 34. Minute - Gott sei Dank. Bis jetzt war es eine zache Partie. Mit einem Tor Vorsprung ist es zwar auch noch keine gmahte Wiesn, aber man kann mal ein bisserl durchschnaufen. Bis zur Pause tat sich eh nix mehr.

Nach Seitenwechsel fing es nicht nur wieder zum Regnen an, nein, die Nötscher kamen wieder ins Spiel und zwar anständig. Deren Verteidigung war auf Zack, ließ nix mehr anbrennen und im gleichen Atemzug zog deren Angriff sämtliche Register. Nach einer Rangelei in der Maria Gailer Torregion war man verunsichert und gleichzeitig geladen. Schlechte Kombi, der nächste Angriff von Nötsch brachte den Ausgleichstreffer zum 1:1,  Torschütze in der 53. Minute Jernej Schwarzmann. Schwarz ist ein gutes Stichwort, 2 Minuten später hätte Maria Gail dann tatsächlich bald schwarz gesehen, zum Glück traf Nötsch aber das leere Tor nicht, doch sie gewannen Oberhand und Maria Gail musste schauen, wie sie sich aus dieser Situation befreien können. 

Die Partie wurde nun echt heiss. Wer kann das Ruder rum reissen? Ich weiss, das Fußball kein Schachspiel ist und Körpereinsatz dazu gehört. Ist halt die Frage, wo Körpereinsatz aufhört und Brechstange anfängt. Wer unseren 100 kg Verteidigungshünen Klemen zu Fall bringt, hat ihn sicherlich nicht nur gekitzelt, da gehört schon mehr dazu und Nötsch fing sich durch das  harte Spiel eine gelbe Karte nach der anderen ein.

Mit der gelb/roten in der 78. Minute haben sie sich selbst geschwächt und logischer Weise Maria Gail Aufwind gegeben. Ivan Pravdic gab Vollgas und pfefferte das Leder Richtung Tor, traf leider nur die Stange. Danach drückten beide Teams. Nötsch war zu ungenau und wurde spätestens von  der Maria Gailer Defensive gestoppt, wenn sie nicht bereits vorher selber den Ball verloren haben. Muss aber sagen, es war durch den Regen eine Rutschpartie und viele Spieler verloren nicht nur den Ball, sondern auch selbst die Bodenhaftung und rutschten wie ein Stück Seife.

Unser Kapitän Stotze feuerte noch einmal energisch sein Team an: "Wir machen noch ein Tor". Äh, ja, hoffentlich, aber wann und wie,  ihr habt nur mehr 10 Minuten Zeit, hab ich mir so für mich gedacht. Sie haben ihm - wie es scheint - echt brav gefolgt. Ein Schuss nach dem anderen Richtung Nötscher Tor wurde abgefeuert. Jeder einzelne vom hervorragenden Nötscher Goalie Rudolf Dimnig entschärft. An dieser Stelle hatte meine Sitznachbarin bereits die besagten Bauchschmerzen, wir müssten nächstens für solche Notfälle a "Fraggele Schnops" mitnehmen........

Die Uhr tickte unbarmherzig weiter. Nötsch wehrte sich mit Händen und Füßen und war gleichzeitig zu jeder Sekunde gefährlich. Aber dann, dann kam, sah und schoss unser Ivan, diesmal Ivan Krnjic, eine Granate ins Kreuzeck, die flog auch beim ellenlangen Nötscher Goalie unhaltbar vorbei, da konnte er sich strecken, wie er wollte. Sensationell! In der 86. Minute war Maria Gail dank Ivans Prachttor wieder auf der Siegerstraße, es stand 1:2. Der Jubel war grenzenlos, alle Dämme sind gebrochen, Ivan rutschte, wie man es vom Fernseher her kennt, auf die Tribüne zu und wurde von seinen Kollegen fast unter einer Jubeltraube begraben, echt geil. Ein ganzer Berg Fußballer, sozusagen.....

Hinter mir sprach das Orakel (N.M.): "wirst sehen, es geht noch 3 zu 1 für uns aus...." Jo, jo, genau. Ich wäre schon froh gewesen, das 1:2 halten zu können. Aber dann gab sich Nötsch in der 88. Minute mit einer rein roten Karten wegen Torraub sozusagen selbst den Todesstoß, zumindest moralisch, denn das drauf folgende Tor haben sie nicht für uns geschossen, das machten wir schon selbst. Jan Logar, unser Torschützenkönig, erhöhte sein Konto um einen Zähler und machte mit dem 1:3 in der 89. Minute den Sack zu und als der Schiri dann pünktlich abpfiff, war ich mehr als froh. Nicht nur wegen dem Sieg, sondern auch, weils am grünen Rasen immer emotionaler wurde und man froh sein konnte, dass alle Haxen heil geblieben sind.

Froh bin ich auch, dass Raphael Kattnig nach seiner langen Verletzungspause wieder so gut beieinander ist, dass er von Anfang an spielen kann, obwohl Dominik Popovic ihn auch sehr gut vertreten hat. Froh bin ich außerdem, das Maximilian Fleissner ebenfalls nach einer schweren Verletzung wieder zurück ist. Jetzt warten wir nur noch auf Philip Hiesel, dann sind wir wieder komplett. Florian Uggowitzer hat heute auch wieder mal ausgeholfen, super Einsatz. "Unglaubliche Leistung von jedem Einzelnen, ich bin stolz, das war geil" - unser Kapitän Stotze hat es auf den Punkt gebracht, genau so ist es!!!!!!