Lieber Rio als Hörsaal

VILLACH (cram). In aller Stille, aber akribisch bereitet sich die 22-jährige Triathlon-Weltcup-Athletin Sara Vilic aus Villach auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro vor. Nach hervorragenden Ergebnissen im abgelaufenen Jahr gilt sie als große Medaillenhoffnung. Nun hat Vilic sogar ihr Studium geschmissen, um sich voll auf den Sport konzentrieren zu können.
Nach Trainingseinheiten in Mexico und Kolumbien und vor der Abreise nach Spanien nutzt die Sportlerin den heimatlichen Zwischenstopp zu einem Gespräch mit der WOCHE, in dem sie ihre ehrgeizigen Ziele klarlegt.
WOCHE: Nach dem Trainingslager in Spanien geht es gleich weiter ins Trainingslager nach Südafrika. Warum dieser Stress?
VILIC: Ich bin leider sehr anfällig für Atemwegs-Infekte. Dem versuche ich aus dem Weg zu gehen, indem ich in der Wärme trainiere. Außerdem kann ich im Süden mit dem Rennrad und mit kurzer Laufbekleidung trainieren, das ist hier bei unseren Minusgraden nicht möglich.
Ihr Ziel ist Olympia 2016. Wie realistisch ist es für Sie, in Rio dabei zu sein?
Zurzeit schaut es wirklich sehr gut für mich aus. Zur Erklärung: Die besten 50 Weltcup-Athletinnen sind fix für Rio qualifiziert – und ich bin auf Rang 15 der Weltrangliste.
Mit Rang 15 sind Sie aber noch weit von einer Olympia-Medaille entfernt ...
Nein, nicht unbedingt, Rang 15 kommt aus der Summe der Weltcup-Punkte, hängt also von den Weltcup-Teilnahmen und der Platzierung dort ab. Das war heuer nicht mein Ziel. Wettkampfmäßig bin ich jedoch, beim bestbesetzten Rennen der Saison 2014, dem WM-Finale in Edmonton, auf Platz 7 gekommen. Das war mein erster Top-10-Platz und das beste österreichische Ergebnis. Es geht also aufwärts.
Was sind Ihre nächsten Bewerbe, wie gehen Sie 2015 an?
Mein erster Wettkampf wird Hamburg und der nächste Chicago sein. Bei diesen sehr stark besetzten Rennen ist das Ziel wieder unter die Top-10 zu kommen.
Wo liegen jetzt im Olympia-Vorbereitungsjahr die Trainingsschwerpunkte?
Ich komme vom Schwimmen. Daher muss ich mich auf die beiden anderen Disziplinen konzentrieren, das Radfahren und das Laufen. Alleine beim Laufen komme ich derzeit auf über 100 Kilometer pro Woche und der Triathlon wird nun mal im Laufen entschieden.