Eine Kärntner Besonderheit
Ein Salonorchester in einem kleinen Ort wie Weißenstein ist eine Seltenheit. Auch ein heutiger Soloflötist der Wiener Philharmoniker probte einst bei dem Verein.
Es war ein hochprozentiger Anlass, bei welchem das Salonorchester Weißenstein seinen ersten Auftritt hatte: eine Schnapskesseleinweihung in der Gemeinde. Der Gründer des Orchesters, Edi Schimek, hatte seinerzeit die Funktion als Gemeindesekretär in Weißenstein inne. Anfänglich war das Orchester ein Teil des MGV Lansach. „Vor 21 Jahren übernahm Helmut Vacek die musikalische Leitung, mit ihm wurde das Salonorchester ein eigener Verein“, erzählt Obmann-Stv. Peter Täubl. Derzeit sind 24 Musiker dabei: vom Studenten über Berufstätige bis hin zum Pensionisten. So können auch Jugendliche diese Art von Musik kennenlernen. Täubl: „Walter Auer, Soloflötist der Wiener Philharmoniker, hat in seiner Jugendzeit bei uns musiziert.“ Auftritte hat das Salonorchester meist innerhalb von Kärnten. „Unsere Neujahrskonzerte sind ausgebucht. Im Sommer wäre die Sache aus unserer Sicht ausbaufähig, etwa mit „Kurkonzerten“ in Pavilllons in den Seebuchten“, so Täubl. Gespielt wird bei Auftritten unter anderem Unterhaltungsmusik von Strauss, Lanner, Lehar und anderen Komponisten. Täubl: „Salonorchestertypisch haben wir zudem einen Stehgeiger – Helmut Vacek.“
Gemeinschaft. Seit etwa 20 Jahren Kontrabassist des Orchesters ist Obmann Hugo Schindling. „Wir sind eine Gemeinschaft von Berufs- und Amateurmusikern. Gemeinsam zu musizieren heißt für mich auf einander zu hören, aufeinander einzugehen, etwas Schönes schaffen. Auch die soziale Komponente des Plauderns nach den Proben bei einem Bier ist mir wichtig“, erzählt Schindling. Ein „Zugraster“ ist Helmut Vacek. Für den musikalischen Leiter war es vor 30 Jahren überraschend, in einem so kleinen Ort wie Weißenstein ein Salonorchester vorzufinden: „In diesem Ensemble mitzuwirken war für mich selbstverständlich. Bis heute zeichnet das Orchester die gemeinsame Freude an der Musik, die beispiellose Zusammengehörigkeit der Musiker und die Fähigkeit, unser Publikum zu begeistern, aus. Ich wünsche mir, dass das Salonorchester als „Kärntner Besonderheit“ noch viele Jahre bestehen bleibt.“ Nächstes Konzert: 5. Jänner, Feistritz/Drau. Infos: salonorchester@gmx.at
Fotos: © Salonorchester Weißenstein
Kommentare