Drei Fragen an Thomas Rettl
VILLACH. Warum wurden Sie Unternehmer?
Der Weg war einerseits schon eindeutig vorgezeichnet, da ich als einziger Sohn und als fünfte Generation der designierte Nachfolger in unserem Familienunternehmen war. Andererseits bin ich eben mit all den Höhen und Tiefen des Unternehmertums aufgewachsen und hätte mir auch von meinem Naturell her nie vorstellen können, nicht selbständig zu arbeiten. Hab schon von Jugend an immer was "unternommen".
Was ist das Schöne am Unternehmertum?
Die freie Entscheidung darüber, was ich mache und was nicht sowie die Selbstbestätigung, wenn die Früchte der Arbeit geerntet werden können. Natürlich gibt es auch Rückschläge und Tiefen, aber das muss man eben auch durchstehen, was ein großes Maß an Selbstmotivation fordert.
Was ist die größte Herausforderung in der derzeitigen Wirtschaft?
Es wird von der Politik wohl immer schön geredet, wie wichtig kleinere und mittlere Unternehmen, aber die meisten Entscheidungen und Vorschriften gehen längst zugunsten der Großkonzerne, die es dann für kleine Unternehmen kaum mehr möglich machen, die Vorgaben zu erfüllen und am Markt Fuß fassen zu können. Zudem ist es sehr schwer, auch wenn Arbeit und Nachfrage da wäre, neue Mitarbeiter zu beschäftigen, da die Lohnnebenkosten einfach zu hoch sind. Der Staat verschlingt zu viel für die Verwaltung - wenn ein Privatbetrieb mit so einer großen Verwaltung arbeiten würde, wär er am nächsten Tag schon insolvent.
Zur Sache:
Begonnen hat alles 1868 in Klagenfurt. Damals hat Josef Rettl die Kärntner k.u.k. Uniformierungsanstalt gegründet.
Fünf Generationen später ist die Modelinie, die Thomas Rettl heute kreiert, aber ungleich vielgestaltiger und bunter geworden. Internationales Aufsehen hat Rettl 1868 mit seiner legendären Kilt-Kollektion und den einzigartigen Kärntner Kilts erregt, die von vielen begeisterten Kunden wie Franz Klammer, Armin Assinger oder Thomas Morgenstern, aber auch Sir Sean Connery und mittlerweile sogar Angehörigen des Britischen Königshauses getragen werden.
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