Obstbauern rechnen mit bis zu 70 Prozent Ernte-Ausfall

Der Villacher Obstbauer Hans Innerhofer: "Die Motivation ist derzeit am Boden" | Foto: kk
  • Der Villacher Obstbauer Hans Innerhofer: "Die Motivation ist derzeit am Boden"
  • Foto: kk
  • hochgeladen von Wolfgang Kofler

VILLACH (kofi). Hans Innerhofer ist seit 2005 Obstbauer in Villach. Wer je mit dem Auto zwischen Seebach und Landskron unterwegs war, kennt seine Plantage. Doch heuer wird der Mann wenig zu ernten haben. "Ich rechne mit 50 bis 70 Prozent Ernteausfall", sagt er. Grund dafür: der schwere Frost vor wenigen Tagen. In diesem Ausmaß war der Temperatursturz nicht zu erwarten, selbst Experten können sich an kein vergleichbares Ereignis in den vergangenen drei Jahrzehnten erinnern.

Zweiter Rückschlag

Für Innerhofer ist es nach dem hagelbedingten Totalausfall im Vorjahr schon der zweite Rückschlag binnen kurzer Zeit. "Es sind fürchterliche Tage", sagt er. Was es diesmal noch schlimmer macht: Hagelschäden sind in der Regel versichert, bei Frost ist dies nicht möglich.

"Es gibt kaum Frostschutzversicherungen", sagt Siegfried Quendler, Obstbaureferent der Kärntner Landwirtschaftskammer. Im Sinne einer Wahrscheinlichkeitsrechnung sei dies in den meisten Fällen nicht wirtschaftlich, erklärt er. Quendler glaubt, dass Innerhöfers Ernteausfallschätzung sogar noch optimistisch ist: "Nach allem, was ich bisher gesehen habe, gehe ich von mindestens 70 Prozent Schaden aus."

Hoffen auf Blüten

Rund 5.000 Bäume hat Innerhofer in Seebach stehen: Äpfel, Kirschen, Pflaumen sollten hier heranreifen. "Die erste Blüte, die so genannte Königsblüte, ist völlig zerstört", sagt Innerhofer: "In den kommenden Tagen werden wir sehen, ob noch etwas nachkommt." Seine Euphorie für den Obstbau sei derzeit im Keller, sagt der gebürtige Südtiroler.

Hohe Schaden

Mit seinem Frust ist Innerhofer nicht alleine. Österreichweit geht Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter von einem Schaden in der Höhe von mindestens 200 Millionen Euro aus. Derzeit würden die Ernteausfälle systematisch erhoben, dann könne es – in Absprache mit dem Finanzministerium – eine Zahlung aus dem Katastrophenfonds geben.

Kammerfunktionär Quendler relativiert allerdings: "Da schaut für den einzelnen Bauern wenig heraus. Wenn man da zum Beispiel 2.000 Euro pro Hektar erhält, ist das maximal ein Tropfen auf den heißen Stein." Denn auch wenn die Ernte zu einem Großteil weg ist: Die Arbeit an den Obstbäumen hat unvermindert weiterzugehen, schließlich wollen die Bauern nächstes Jahr wieder ernten.

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.