Vom Kirschbaum ... (Ferdinand Avenarius)
Ist alles ganz kahl und still,
nicht mal im Grase sich's regen will.
Steht alles geduckt,
klappert im Frost und muckt;
mit dem Winter.
Der putzt es mit Rauhreif auf,
aber keiner gibt was drauf.
Doch im Garten
sagt einer: Ich kann warten.
Ist jemand, du kennst ihn wieder kaum,
so dünn ist er worden:
Der Kirschenbaum.
Schläft er nicht?
Trau einer dem Wicht!
Heute mittag um Uhre eins
gab's mal ein Pröbchen Sonnenscheins:
Darin - ich habe das deutlich gesehn -
mit seinen Knospen fingerte der alte Knabe,
ein wenig vorsichtig und geziert,
wie man Badewasser probiert -,
und über seine Runzeln
ging ein Schmunzeln.
4 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.