Fisch-Wanderhilfen in der Drau kostet 30 Millionen Euro
Verbund eröffnet zwei neue Steighilfen für Fische. Bald sollen 200 Kilometer Drau für die Fische durchgehend nutzbar sein.
PATERNION (kofi). Mit seinen Wasserkraftwerken ist der Verbund die Nummer 1 in Österreich. Während die Kraftwerke für die Menschen gut sind, leiden Fische unter der Zerstückelung ihres Lebensraumes. Die Europäische Union hat daher vor Jahren vorgeschrieben, dass Flüsse wieder durchgängig für Fische nutzbar sein müssen.
135 Kilometer
Möglich wird dies durch Fischwanderhilfen. Zwei solche wurden dieser Tage bei den Drau-Kraftwerken in Paternion und Kellerberg in Betrieb genommen. Die Fische überwinden dabei jeweils einen Höhenunterschied von zehn Metern.
"Damit ist die Drau erstmals seit Jahrzehnten wieder über eine Strecke von 135 Kilometer für Fische durchgängig", sagt Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der Verbund-Wasserkraft. Damit spielt Gruber auf die Fischwanderhilfen an, die bereits in den vergangenen Jahren in Villach und Rosegg errichtet worden sind.
30 Millionen Euro
Bis zum Jahr 2021, sagt Gruber, werde die gesamte heimische Drau – also rund 200 Kilometer – uneingeschränkt fischtauglich sein. Derzeit fehlen noch Aufstiegshilfen in Feistritz, Ferlach, Annabrücke und beim Völkermarkter Stausee. Die ökologische Aufwertung hat ihren Preis: Die Gesamtkosten belaufen sich auf circa 30 Millionen Euro.
Kamera-Überwachung
Besonders die Fischarten Nase und Barbe sind auf die Hilfen angewiesen, da sie flussaufwärts ausgedehnte Laichwanderungen unternehmen. Ob die Konstruktionen auch angenommen werden, wird mit Videokameras kontrolliert.
Diese Fish-Cams haben etwa ergeben, dass 2015 rund 20.000 Einzelfische und 10.000 Schwarmfische die Steighilfen in Anspruch genommen haben. Und auch so mancher Biber – siehe Foto oben.
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