KOLUMNE: Wie Sie Ihre neue Brille überlisten
Das Alter ist ein Falott: Man hört schlechter, geht langsamer – und sieht nix mehr. Fürchterlich! Wobei ich gar nicht das Gefühl hatte, schlecht zu sehen. Aber meiner Frau war halt aufgefallen, dass ich mich immer öfter mit Hydranten unterhalten habe und mich zuletzt – angeblich – mit dem Motorradhelm am Kopf auf den Rasentraktor gesetzt habe und in die Stadt fahren wollte. Gut, also war dieser Tage eine neue Brille fällig – und siehe da: plus 0,50 Dioptrien.
Als ich dann die perfekt abgestimmten Gläser erstmals aufsetzte, war ich entsetzt: Unglaublich, wie sehr die Menschen um mich herum binnen weniger Tagen gealtert waren. All diese Falten und Unebenheiten, die ich zuvor nicht gesehen hatte – Horror nix dagegen!
Aber der erste morgendliche Blick in den Spiegel, werden Sie sagen. Das muss ja dann noch schlimmer gewesen sein!
Hallo? Ich habe Probleme mit den Augen, nicht mit dem Hirn! Diesen heiklen Blick wage ich freilich nur noch ohne Brille. So bleibe ich wenigstens in meiner Erinnerung jung.
Herr Kofler schreibt regelmäßig Kolumnen für die WOCHE. Sie befassen sich mit den kleinen Dingen des Lebens und sind nicht ganz ernst gemeint. Oder doch?
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