Smartphone: Segen oder Fluch im Unterricht
Es klingelt, piepst, vibriert und stört den Unterricht? Das Mobiltelefon in Villachs Klassenzimmer.
ARRIACH (steini). Immer wieder wird es zum Thema: Das Smartphone in der Schule. Während Frankreich ab Herbst 2018 einen radikalen Weg einschlägt und Mobiltelefonie landesweit aus den gesamten Grundschulen und Klassenzimmern verbannt, wird in Österreich den Schulen selbst überlassen, wie sie mit den "Neuen Medien" umgehen.
Nichts geht mehr ohne
Eine Welt ohne Handy ist kaum mehr vorstellbar. Für Eltern stellt sich eigentlich nur mehr die Frage, mit welchem Alter der Nachwuchs ein eigenes Telefon bekommt. Diese Entscheidung regeln Familien vielfältig. Je nach Notwendigkeit und Interesse, variiert das "richtige" Alter für ein Mobiltelefon. Man kann jedoch davon ausgehen, dass ab dem 11. Lebensjahr des Kindes, das Interesse an einem Handy steigt.
Das Handy im Unterricht
An den meisten Schulen in Österreich sind Handys im Unterricht nicht erwünscht und müssen daher ordnungsgemäß ausgeschaltet in der Schultasche verstaut werden. Doch nicht immer bleibt es da, wie Pädagogen aus dem Nähkästchen erzählen. Mancherorts würden die technischen Hilfsmittel sogar in den Unterricht integriert werden. "Wenn die herkömmlichen Unterrichtsmaterialen nicht zur Erklärung ausreichen, dann suche ich im Internet nach passenden Videos und zeige sie dann auf meinem privaten Handy den Kindern", sagt die Arriacher Volksschullehrerin Melanie Vogel. Die Erklärung via Handy bleibe natürlich der Ausnahmefall.
Anwendung
Vor 10 Jahren war unter neuen Medien noch die Tafel oder ein Overhead-Projektor gemeint, heutzutage sind es Smartphones und PCs: "Man darf die Neuen Medien nicht aus dem Unterricht ausschließen, sie können dazu dienen, dass die Kinder leichter und mit mehr Freude lernen", sagt Vogel und ergänzt: "Natürlich müssen die notwendigen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden, um ein gefahrloses und sinnvolles Arbeiten am Handy mit den Kindern zu ermöglichen." Viele Smartphone-Hersteller bieten daher schon geeignete Software-Anwendungen an, welche am elterlichen, eigenen oder Schul-Smartphone installiert werden können, um so ein geschütztes Lernen der Kinder am Smartphone zu ermöglichen. In der Zukunft wird es daher wichtig sein, nicht mehr zu versuchen, wie man das Smartphone aus der Schule verbannen kann, sondern wie man es sinnvoll in den Unterricht eingliedern kann.
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