Wasserrettung: Die Lebensretter an den Gewässern Villachs

VILLACH (bm). Wenn die Tage zu heiß werden, verbringt man gern Zeit an den Seen. Villachs Gewässer werden dabei von freiwilligen Helfern überwacht. Wir trafen Manuela Vilgut und Jasmin Kikl am Silbersee und haben nachgefragt: wie sieht der Arbeitstag eines Rettungsschwimmers aus?

Freiwillige Arbeit

Das Erste, was es zu verstehen gibt, ist, dass es keinen fixen Berufsalltag gibt. „Es gibt keine Fixzeiten. Wir kommen, wann es sich ausgeht, und bleiben, solang es passt. Es ist auch keiner böse, wenn es mal nicht geht“, erzählt uns Jasmin. Über eine Whatsapp-Gruppe und seit Kurzem auch eine interne App machen die Helfer und Retter sich ihre Dienste untereinander aus. Zu Beginn eines Dienstes wird die Fahne der ÖWR gehisst und das Funkgerät vorbereitet. „Dadurch wissen die Leute immer, dass wir da sind, und sie ohne Bedenken ins Wasser springen können." Meistens sind mindestens 2 Personen vor Ort, und sollte tatsächlich eine Wasserbergung vonnöten sein, bleibt immer einer bei der Station und führt die Rettungskette weiter.

Von Seen und Flüssen

Die ÖWR Villach überwacht hauptsächlich die stillen Gewässer Ossiacher See, Vassacher See und Silbersee, sowie Fließgewässer wie die Drau. Natürlich ist die Kooperation mit den Rettungsdiensten der Nachbargemeinden sehr eng. Am Ossiacher See hat sie die zusätzliche Aufgabe, die Paragleiter zu beobachten. Hierzu gibt es aber wirklich fixe Dienstzeiten sowie ein stationäres Rettungsboot. Die beiden anderen Boote der Rettung befinden sich in der Zentrale in Villach.

Die Aufgaben, vielfältig

Die Aufgabengebiete der ÖWR sind vielseitig: Neben genereller Überwachung und Rettung zählen Nautik, Fließwasser-Rettung, Ausbildung zum Rettungsschwimmlehrer u.v.a. dazu. Vergangenes Jahr hatte die Wasserrettung 88 Einsätze in Kärnten, wobei diese auch Materialbergungen inkludierten. Sehr oft haben ihre Einsätze auch mit kleineren und größeren Erste-Hilfe-Leistungen außerhalb des Wassers zu tun. Bislang haben Manuela und Jasmin noch keine Wasserrettung durchführen müssen, das Ärgste für Manuela war eine allergische Reaktion eines Badegastes auf einen Bienenstich.

Werdegang

Der Ausbildungsweg ist nicht allzu lang, hat aber vieles zu bieten. Ab 13 ist es möglich, den Helferschein zu machen, einen viertägigen Intensivkurs am See. Mit dem vollendeten 16. Lebensjahr kann der Retterschein gemacht werden, der größere Anforderungen aufweist als beim Helferschein. Danach gibt es verschiedene Module und Seminare, u.a. Erste Hilfe, Schwimmtechnik, etc., durch die man zur Einsatzkraft wird. Dann gibt es noch Spezialisierungen.
Jasmin ist mit ihren 16 Jahren derzeit Retter, Manuela macht diesen gerade, ist aber auch im Vorstand des ÖWR. Jasmin war schon von klein auf eine Wasserratte, und wollte eines Tages mehr aus ihrem Hobby machen. Manuela ist über ihre Kinder zur ÖWR gekommen. Beide sind von der Arbeit bei der ÖWR begeistert.