Welt-Hirntumor-Tag: "Plötzlich ist nichts mehr, wie es war"
8. Juni ist Welt-Hirntumor-Tag: Verein "Hirnverletzt vernetzt" hilft Menschen mit erworbenen Hirnschäden.
VILLACH (aju). "Oft werden Hirntumore nicht erkannt und Betroffene und Angehörige dadurch verunsichert. Der Welt-Hirntumor-Tag gibt uns die Möglichkeit auf diese Erkrankung aufmerksam zu machen", sagen Ricarda Motschilnig und Birgit de Roja vom Verein "Hirnverletzt vernetzt".
200 Verstehende
"Hirnverletzt vernetzt" sieht sich als Netzwerk für Menschen mit erworbenen Hirnschäden und deren Angehörigen. "Das Schlimmste ist das Gefühl alleine zu sein. Umso schöner ist es, sich verstanden zu fühlen. Mittlerweile sind wir in Kärnten schon eine Gruppe von 200 Verstehenden und das ist sehr schön", sagt Motschilnig.
12.200 Betroffene
In Kärnten gibt es rund 12.2000 Betroffene. Bis zu 30 Prozent der Betroffenen tragen schwere Beeinträchtigungen davon. "Aber auch für die leichter Betroffenen ist ein Leben in weitestgehender Unabhängigkeit nicht möglich. Deshalb sind auch Fachexperten Mitglieder in unserem Verein", erklärt Motschilnig.
Ein Mensch verändert sich plötzlich von einem Tag auf den anderen.
Zu erworbenen Hirnschäden gehören dabei neben dem Schädel-Hirn-Trauma auch Schlaganfälle, Tumore oder Entzündungen. "Ein Mensch hat sich aufgrund einer Kopfverletzung oder Erkrankung plötzlich von heute auf morgen verändert. Danach ist nichts mehr, wie es war", sagt Motschilnig.
Bereicherung durch Verein
Eine, die weiß, wie das ist, ist Birgit de Roja. Ihre Tochter Bernie wurde bei einem Autounfall schwer verletzt. "Man fühlt sich so allein gelassen. Viele Freunde und Wegbegleiter wenden sich ab", sagt de Roja. Eine Inklusion sei noch immer nicht gegeben. "Durch die Gemeinsamkeit im Verein und die Personen fühlt man sich gestärkt und bereichert. Positive Emotionen und gemeinsame Freude machen es möglich weiterzukämpfen", erklärt de Roja.
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