„Auch Cannabis ist keine harmlose Droge“

Die Polizei warnt eindringlich davor, den Joint als Einstiegsdroge zu verharmlosen. | Foto: dalaprod/fotolia
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BEZIRK (ju). Immer wieder gelingt es der Polizei im Bezirk, Suchtgiftringe zu sprengen. Zuletzt wurden vier Männer im Alter von 21, 22, 23 und 25 Jahren festgenommen. Sie stehen im Verdacht, größere Mengen Cannabiskraut aus Bosnien nach Österreich geschmuggelt und verkauft zu haben. Weiters wurden 55 Subverteiler und Konsumenten angezeigt.
Von einem sprunghaften Anstieg der Drogendelikte könne man nicht sprechen, sagt Hans-Jürgen Hofinger, Hauptsachbearbeiter im Kriminalreferat des Bezirkspolizeikommandos. Seit einigen Jahren arbeite man aber noch gezielter an der Bekämpfung der Drogenkriminalität, weshalb auch die Aufdeckungsrate steigt. „Bestens bewährt hat sich dabei der koordinierte Kriminaldienst. Denn der Großteil der Einbrüche oder Raubüberfälle wird von Leuten verübt, die auch in der Drogenszene keine Unbekannten sind“, so Hofinger.

Crystal um 18.000 Euro
Die größten Probleme bereitet derzeit der Handel mit der synthetischen Droge Crystal Meth. „Das hat sich früher vielleicht im Gramm-Bereich bewegt. Im Dezember hatten wir einen Dealer mit rund einem Kilogramm Crystal, das er um rund 18.000 Euro gekauft hat.“ Damit könne man im Weiterverkauf gut und gerne zwischen 40.000 und 50.000 Euro verdienen. Das Suchtgift werde nicht mehr wie früher etwas umständlich aus Holland geholt, sondern auf relativ einfachem Wege aus Tschechien, erklärt der Kriminalpolizist. „Crystal Meth ist eine besonders gefährliche Droge, weil viel gepantscht und gestreckt wird“, warnt Hofinger.

Anzeige als Prävention

Aktuell ist auch sehr viel Cannabis im Umlauf. In der Szene sei es fast schon zur Mode geworden, es selbst anzubauen. „Gerade in Zusammenhang mit Cannabiskraut ist das Unrechtsbewusstsein sehr gering. Es wird als Einstiegsdroge leider oft verharmlost.“ Auch wenn der Eigenkonsum vor Gericht nicht geahndet werde, bringe man die Abnehmer von Cannabis immer zur Anzeige. „Das ist auch eine Art der Prävention“, ist Hofinger überzeugt. „Etwa 50 Prozent der Erstkonsumenten lassen sich davon abschrecken, wenn sie verhört werden und bei Minderjährigen auch noch die Eltern miteinbezogen werden.“

ZUR SACHE
Crystal Meth, auch Crystal Speed, ein Methamphetamin, ist ein weißes, zum Teil auch eingefärbtes, kristallines Pulver. In der Vorkriegszeit und im Zweiten Weltkrieg wurde es unter dem Namen Pervitin vertrieben. Unter dem Pseudonym „Panzerschokolade“ und „Fliegersalz“ wurde es den Soldaten zur Angstlinderung, Dämpfung des Hungergefühls und zur Leistungs- und Konzentrationssteigerung verabreicht.
Szenenamen sind Fliegersalz, Crystal, Ice und Pulver. Es wird durch ein Papierröhrchen in die Nase gesnieft. In Tablet-tenform wird es in Wasser aufgelöst und intravenös gespritzt. Crystal Meth bewirkt die Freisetzung körpereigener Botenstoffe (Noradrenalin).
Quelle: www.praevention.at

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