Auszeichnung
Emmy Award für Journalisten aus Schwanenstadt
Der gebürtige Schwanenstädter Christoph Köttl wurde für seine Arbeit bei der New York Times ausgezeichnet. Er ist im Bereich Visual Investigations tätig.
NEW YORK, SCHWANENSTADT. And the winner is: Christoph Köttl. Seit zwei Jahren arbeitet der 40-jährige gebürtige Schwanenstädter bei der New York Times im Visual Investigations Team. Für den Beitrag "One Building, One Bomb: How Assad gassed his own People" wurden Köttl und seine Kollegen mit dem bekannten US-Fernsehpreis "Emmy" ausgezeichnet.
"Sind ein super Team"
"In dieser Visual Investigation haben wir nachgewiesen, dass der Chemiewaffen-Angriff in Douma im April 2018, bei dem mehr als 30 Menschen gestorben sind, von der Syrischen Armee durchgeführt wurde", erklärt Köttl. Der "Emmy" in der Kategorie “Outstanding New Approaches: Current News” gehört einem Team von mehr als zehn Leuten. "Diese komplexen Investigationen kann man nicht alleine machen, man braucht ein Team von Journalisten, Redakteuren, Video Editors und Grafikern. Ich habe das Glück, dass ich in einem super Team mit einer guten Mischung von erfahrenen und auch jungen Kollegen arbeite." Insgeheim habe man schon gehofft, zu gewinnen. "Als dann unser Projekt als Sieger verkündet wurde, waren wir aber doch alle überrascht, da natürlich nur sehr gute Geschichten nominiert werden", sagt Köttl.
Nach Gedenkdienst in USA geblieben
In die USA kam der Schwanenstädter 2003 als Zivildiener, der seinen Gedenkdienst im US Holocaust Memorial Museum in Washington leistete. Das habe auch gut mit seinem Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Wien zusammengepasst. Nachdem er auch noch ein Masterstudium in Internationalen Beziehungen gemacht hatte, arbeitete er zehn Jahre beim Krisenteam von Amnesty International in Washington. "Dort habe ich mich auf die Analyse von Videos, Fotos und Satellitenbildern aus Konfliktgebieten spezialisiert", erklärt der Journalist.
Seit zwei Jahren bei "Times"
Vor zwei Jahren wechselte Köttl dann ins Visual Investigations Team der New York Times. "Bei der New York Times mache ich nun ähnliche Arbeit wie bei Amnesty International, nur mit einem breiteren Aufgabengebiet. Das heißt, ich mache nicht nur Menschenrechts-Recherchen, sondern natürlich auch andere Themen wie Naturkatastrophen."
"Meine Hauptaufgabe ist die Recherche und Analyse von Satellitenbildern, Fotos und Videos. Und ich mache natürlich auch ganz traditionellen Journalismus, also ich interviewe Experten und Zeugen zu gewissen Ereignissen." Die Geschichten werden dann als Videos oder manchmal als ein visueller Artikel präsentiert. "Der Fokus des Visual Investigations Team ist besonders auf umstrittene Ereignisse gerichtet, in denen oft Regierungen gewisse Dinge als Fakten präsentieren, die sich dann oft als falsch herausstellen."
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