Familie springt für leibliche Eltern ein

Foto: panthermedia_net/lucidwaters
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BEZIRK (ju). "Der Bedarf an Pflegeeltern ist groß", sagt Sabine Kienbauer, leitende Referentin für Kinder- und Jugendhilfe bei der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck. Diese Form der Betreuung der Kleinen in Krisen- und Notsituationen sei am familienähnlichsten. Derzeit gibt es im Bezirk Vöcklabruck 48 Pflegefamilien, die insgesamt 57 Kinder und Jugendliche betreuen. "Wir brauchen engagierte Menschen als Ersatzeltern", so Kienbauer.

Beruf und Berufung

So wie Michaela und Siegfried Schmidbauer. Sie sind 2004 durch einen Zeitungsbericht auf die familiäre Krisenpflege aufmerksam geworden. "Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade in Bildungskarenz und wollte mich beruflich verändern. Wir hatten drei Kinder im Alter von zwölf, zehn und sechs Jahren und konnten uns gut vorstellen, noch einem weiteren Kind ein Zuhause auf Zeit in unserer Familie zu bieten", erinnert sich Michaela Schmidbauer. 2005 kam das erste Krisenpflegekind zu den Schmidbauers. Samuel war fünf Jahre später bereits das vierte Pflegekind der Familie. "Nach neun Monaten Krisenpflege haben wir uns entschlossen, ihn in Dauerpflege zu nehmen, da eine Rückführung zu seiner Mutter nicht möglich war", erzählt das Paar. "Pflegeeltern zu sein, ist für uns ein Beruf und eine Berufung. Es gibt viele schöne Momente, Stunden und Tage, aber auch solche, die geprägt sind von schwierigen und herausfordernden Situationen."

"Bereuen keine Minute"

Petra und Mario Laister sind Pflegeeltern geworden, weil sie keine leiblichen Kinder haben können. Die langen Wartezeiten bei einer Adoption wollten sie nicht auf sich nehmen und so haben sie sich intensiv mit einer möglichen Pflegeelternschaft auseinandergesetzt. "Sehr wichtig in dieser Zeit der Entscheidung, welchen Weg wir einschlagen, war die kompetente und ehrliche Begleitung durch die Sozialarbeiterinnen der Kinder- und Jugendhilfe", betont das Ehepaar. "Heute haben wir einen sechsjährigen Pflegesohn, der mit zehn Monaten zu uns gekommen ist. Seit gut einem Jahr lebt bei uns auch eine zweieinhalb Jahre alte Pflegetochter." Beide Kinder haben auch Kontakt zu den leiblichen Eltern. "Mein Mann und ich bereuen keine Minute, diesen Weg eingeschlagen zu haben. L. und S. gehören zur Familie, Wir sind dankbar, dass wir sie auf ihrem Lebensweg begleiten dürfen", sagt Petra Laister.

Kinder- und Jugendhilfe informiert

Ein Kind, das aus verschiedenen Gründen nicht bei seinen leiblichen Eltern bleiben kann, braucht trotzdem eine Familie, die es begleitet und ihm Geborgenheit und Halt geben kann. Die Kinder- und Jugendhilfe Vöcklabruck ist laufend auf der Suche nach Familien, die für andere Eltern in Not- und Krisensituationen einspringen und einem Pflegekind ein neues Zuhause geben. Einen Informationsabend zum diesem Thema gibt es am Dienstag, 18. Juli, ab 18 Uhr im Sitzungszimmer der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck. Dabei beantworten die Mitarbeiter der Kinder- und Jugendhilfe alle Fragen zum Thema Pflegeelternschaft. Für weitere Fragen in diesem Zusammenhang stehen Alexandra Ecker, Eva Lametschwandtner und Josef Rücky auch unter der Telefonnummer 0664/600 7273 428 zur Verfügung.

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