Forst im Wandel der Zeit

Oberföster Anton Fischer (Mitte), Rottmeister Matthias Mühlbacher (3. v. l.) und Johann Hufnagl sen. (3. v. r., alle stehend).
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  • Oberföster Anton Fischer (Mitte), Rottmeister Matthias Mühlbacher (3. v. l.) und Johann Hufnagl sen. (3. v. r., alle stehend).
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WEYREGG (rab). "Als mein Großvater um 1900 als Holzknecht arbeitete, hatte er im Ortsgebiet von Weyregg rund hundert Kollegen", erzählt Johann Hufnagl, der selbst in den Jahren 1947 bis 1949 die Forstschule Ort besuchte und bis 1986 als Förster bei den Österreichischen Bundesforsten tätig war.

Holzernte im Sommer
Die Weyregger Holzknechte arbeiteten in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg unter Oberförster Anton Fischer in sogenannten Passen von rund sechs bis zehn Arbeitern zusammen. Dabei fällten immer zwei Holzknechte gemeinsam mit der Zugsäge einen Baum, anschließend war einer für das Entasten und einer für das Schälen zuständig. "Das Entasten erforderte mehr Kraft, für das Schälen brauchte man die richtige Technik", so Hufnagl. Das Holz, das von Mai bis September geerntet wurde, wurde bis zum ersten Schnee im Wald gelagert. Dabei trocknete es auch ein wenig an und wurde dadurch leichter. Erst wenn der Schnee kam, konnte man es mit Schlitten zur Straße bringen, wo es auf Pferdefuhrwerke aufgeladen wurde. "Das Holz aus Weyregg wurde mit Plätten über den See verfrachtet. Bis zu 25 Meter lange Hölzer für den Schiffsbau wurden über die Donau bis nach Budapest geflößt", erzählt der Förster.
Ab den 1930er Jahren begann die Mechanisierung mit den ersten Lastwagen, die zuerst die Plätten und Floße ablösten. Nach dem zweiten Weltkrieg drang die Mechanisierung auch in die Wälder vor. "In den 1950er Jahren gab es schon Lastwagen mit Kränen und in der Alexenau bauten die Holzknechte einen Schlittenaufzug." Auch die ersten Motorsägen, die man damals noch zu zweit bedienen musste, kamen zu dieser Zeit auf.

Mechanisierung im Wald
"Erst in den 60er Jahren setzte sich die Motorsäge, wie wir sie heute kennen, durch", sagt die Pressesprecherin der Bundesforste, Pia Buchner. Zudem wurden Forststraßen gebaut, so dass die Lastwagen bis in den Wald fahren konnten und so die Schlitten abgelöst wurden. Damit hat sich auch die Haupterntezeit in den Winter verlagert. "Heute verwenden wir hauptsächlich Harvester und in schwer zugänglichem Gelände wird das Holz mit Seilkränen geerntet", so Buchner. Einzig die Neubepflanzung der Wälder in der Zeit von März bis Mai erfolgt noch manuell, berichtet sie: "2014 setzen unsere Arbeiter 3,1 Millionen Jungpflanzen".
Für die Wälder im Bezirk ist nun der Forstbetrieb Traun-Innviertel in Ebensee zuständig, der elf Reviere vom Traunsee bis zum Kobernaußerwald betreut. Hufnagl steht dieser Entwicklung eher skeptisch gegenüber: "Der Wald wird ja nicht weniger, die Förster müssen aber immer größere Gebiete betreuen."

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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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