Großer Ansturm auf Sozialmärkte

Anton Durchner kann auf viele Unterstützer zählen: „Wir haben ein ausgewogenes Angebot in unserem Sozialmarkt.“ | Foto: ÖRK/LV OÖ
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  • Anton Durchner kann auf viele Unterstützer zählen: „Wir haben ein ausgewogenes Angebot in unserem Sozialmarkt.“
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BEZIRK (rab). Beinahe zehn Jahre ist es her, dass mit dem „Korb“ in Vöcklabruck der erste Sozialmarkt im Bezirk eröffnete. „Im ersten Jahr hatten wir 180 Einkaufsberechtigte, nach fünf Jahren waren es schon 1157, heute sind es 2130“, erzählt Gabriele Brandstetter, die Leiterin des Marktes. Zu den Berechtigten zählen vor allem Mindestpensionisten und Alleinerziehende. Alleine 695 Berechtigungskarten wurden in der Stadt Vöcklabruck ausgestellt, aus Attnang-Puchheim kommen 216 Kunden, weitere 203 leben in Timelkam.

Mehr Bedarf durch Flüchtlinge

„Wir verzeichnen in letzter Zeit natürlich auch eine steigende Anzahl an Flüchtlingen, doch der Großteil unserer Kunden sind von Anfang an dabei“, berichtet Brandstetter. Anders gestaltet sich die Situation in Mondsee: Seit vergangenem Herbst sind beinahe ein Drittel der fast 300 Einkaufsberechtigten im Sozialmarkt Asylwerber. „Wir waren am Anfang total überfordert“, erinnert sich die Obfrau des Vereines Sozialmarkt Gertraud Kern. Vor allem die sprachliche Barriere habe den 35 ehrenamtlichen Mitarbeitern zu schaffen gemacht: „Wir brauchen mehr Leute vor Ort, denn die Asylwerber finden oft Produkte nicht, da sie anders verpackt sind als in ihrer Heimat.“ Deshalb habe man beschlossen, zwei jüngere Teilzeitkräfte einzustellen. Zudem dürfen alteingesessene Kunden bereits eine Stunde vor der offiziellen Öffungszeit einkaufen. „Einige Pensionisten trauten sich nicht mehr in den Markt, wenn sich viele Menschen in einer fremden Sprache unterhielten“, berichtet Kern. Inzwischen funktioniere aber wieder alles bestens.

Spenden aus der Region

Anton Durchner, Rotkreuz-Bezirksreferent für den Sozialdienst und Mitinitiator des Sozialmarktes „fairKauf“ in Vöcklamarkt ist froh, dass er mit den Flüchtlingen etwas mehr als 200 Berechtigte zählt.„Sie kaufen das, was sonst übrig bleiben würde.“ Der Sozialmarkt des Roten Kreuzes bezieht seine Waren von elf Kaufleuten und drei Bäckereien aus der Umgebung. Dadurch seien Angebot und Nachfrage sehr ausgewogen. „Nur bei Produkten wie Toilettenpapier oder Waschmittel sind wir auf zusätzliche Spenden angewiesen“, so Durchner. Auch die beiden anderen Sozialmärkte erhalten Waren von Supermärkten und Bäckern. Beim „Korb“ in Vöcklabruck sind es rund zwei Tonnen jede Woche. Dazu kommen jährlich rund 27 Tonnen Lebensmittel, die wegen Überproduktion oder falscher Etikettierung von den Herstellern zu Verfügung gestellt werden.

Haltbare Waren sind rar

Weitere fünf Tonnen an haltbaren Lebensmitteln, wie Reis, Mehl und Nudeln bekommt der Vöcklabrucker Sozialmarkt jedes Jahr aus der Aktion „Mein sozialer Warenkorb“. Dabei können Kunden von herkömmlichen Supermärkten die Lebensmittel gleich nach der Kasse für die Sozialmärkte Vöcklabruck und Mondsee spenden. „Sämtliche Grundnahrungsmittel können wir aber nur limitiert abgeben, da der Bedarf noch viel höher wäre“, gibt Gabriele Brandstetter zu bedenken.

Deshalb freue man sich auch immer wieder über kleinere und größere private Spenden. „Neben den Grundnahrungsmitteln Öl, Zucker, Reis, Mehl, Butter und Eiern fehlen uns derzeit auch Bohnen und Tomaten in allen Variationen“, so Gertraud Kern aus Mondsee. In Vöcklabruck sei vor allem Öl schwer zu bekommen. „Wir können allerdings nur originalverpackte und nicht abgelaufene Artikel annehmen“, erinnert Brandstetter.

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