BIlanz der BH Vöcklabruck

Junge Belegschaft holt viel auf

Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck zieht Bilanz übers vergangene Jahr 2023 und möchte in Zukunft noch effizienter werden.

BEZIRK VÖCKLABRUCK. "Es gibt schon viele tolle junge Leute", sagt Bezirkshauptmann Johannes Beer. Er muss es wissen: Nach zahlreichen Pensionierungen liegt der Altersdurchschitt seiner 183-köpfigen Belegschaft nun bei 41,2 Jahren. Dennoch war die Suche nach neuen Mitarbeitern auch für die Behörde nicht immer einfach: "Viele unterschätzen die Belastungen in der öffentlichen Verwaltung."

Viele Pässe abgearbeitet

Inzwischen konnte man vieles abarbeiten, was während der Pandemie hintenangestellt wurde. Dies zeigt sich etwa bei den Reisedokumenten: Waren es 2022 noch 17.368, wurden im Vorjahr nur noch 14.595 Pässe und Ausweise neu ausgestellt. Auch bei Waffendokumenten war ein leichter Rückgang von 863 im Jahr 2022 auf 602 im vergangenen Jahr spürbar.

Mehr Probleme in Familien

Weiterhin steigend ist die Zahl der Betretungs- und Annäherungsverbote, 2023 waren es bereits 241 (2021: 141). "Mehr Betroffene trauen sich, Hilfe zu holen", vermutet Beer. Zugenommen haben auch die Meldungen wegen Kindeswohlgefährdung, von 417 (2021) auf 584 (2023). "Allerdings wird bei 60 Prozent keine Gefärdung festgestellt", so Astrid Schmid, Leiterin der Sozialabteilung.

Bei den übrigen 40 Prozent wird entweder eine Unterstüzung in Form verschiedener Maßnahmen oder als letzte Möglichkeit eine Unterbringung der Kidner angeordnet. Auch hier verzeichnt die Bezirkshaupmannschaft eine Anstieg: Waren 2021 noch 110 Kinder bei Pflegeeltern oder in Heimen, sind es 2023 bereits 151. Die geringere Anzahl an Führerscheinuntersuchungen, Gutachten und Impfungen seien hingegen auf einen nach wie vor bestehenden Mangel an medizinischem Personal zurückzuführen.

Anlagenverfahren künftig noch schneller

Vollständig aufgearbeitet sind inzwischen auch die Corona-Entschädigungen, hier war die BH Vöcklabruck mit rund 30.000 Anträgen pro Jahr am meisten gefordert in Oberösterreich. Mehr wurden seither die Gewerbeanmeldungen und Betriebsanlagengenehmigungen. "Es gibt nach wie vor Leute, die mutig sind und investieren", meint der Bezirkshauptmann. Er ist stolz auf die schnelle Verfahrensabwicklung, welche künftig mit Unterstützung durch künstliche Intelligenz noch effizienter werden soll.

Heimplätze neu organisiert

Vieles neu ist auch beim Sozialhilfeverband (SHV). "Mit nur drei Bezirksaltenheimen, neun Gemeindeheimen und zwei privaten Einrichtungen haben wir den teuersten SHV im Land", sagt Beer. Dies soll sich nun ändern: Nach der Platzvergabe soll auch die Verwaltung zunehmend zentralisiert werden. Den Anfang machte das Gemeindeheim in St. Georgen, welches mit 1. Jänner 2024 vom SHV übernommen wurde.