Seewalchen: Fachmarktzentrum sorgt für Diskussionen

Anna Tostmann-Grosser, Katharina Götzl, Mario Weichselbaumer, Astrid Rössler, Michael Kerbler, Gexi Tostmann, Ulli Gladik und Walter Seeböck beim Diskussionsforum im Seewalchen. | Foto: Michael Maritsch
  • Anna Tostmann-Grosser, Katharina Götzl, Mario Weichselbaumer, Astrid Rössler, Michael Kerbler, Gexi Tostmann, Ulli Gladik und Walter Seeböck beim Diskussionsforum im Seewalchen.
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SEEWALCHEN (rab). Was bedeutet ein Fachmarktzentrum an der Autobahnauffahrt für die Nahversorgung in der Gemeinde? Diese Frage erhitzt weiterhin die Gemüter in Seewalchen. Beim Diskussionsabend der „Initiative Lebensraum Attersee“ füllten rund 200 Interessierte den Kinosaal. Anhand des Dokumentarfilmes „Global Shopping Village“ diskutierten die Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler (Grüne), Regisseurin Ulli Gladik, die Unternehmerinnen Gexi Tostmann und Katharina Götzl sowie der Sprecher der Initiative Walter Seeböck über ihre Bedenken. Vizebürgermeister Mario Weichselbaumer (SPÖ) verteidigte dabei die Entscheidung des Gemeinderates. Dieser hatte sich mehrheitlich für das 19.000 Quadratmeter große Fachmarktzentrum ausgesprochen. Nur die beiden Grünen Mandatare enthielten sich der Stimme. Im Projekt sollen ein Eurospar mit einer Verkaufsfläche von 1500 Quadratmetern sowie acht Shops mit insgesamt 2200 Quadratmetern Platz finden.

"Menschen müssten umdenken"

„Natürlich würde es mir gefallen, wenn im ‚Zentralort‘ und in den Ortsteilen kleine Nahversorger entstehen würden, leider sind diese nicht in Sicht. Es muss sich jemand finden, der mit kleinen Läden Geld verdienen will. Die Menschen müssten umdenken und die ‚Tante Emma Läden‘ nicht nur besuchen, wenn sie im Supermarkt die Milch vergessen haben“, so Weichselbaumer. Er betonte in einer Stellungnahme, dass durch die vielen kleinen Ortschaften der Gemeinde der Großteil der Bevölkerung für den Einkauf auf ein Auto angewiesen sei. Dies habe einen Kaufkraftabfluss in Richtung Vöcklabruck zur Folge. Zudem sei es wahrscheinlich, dass die bestehende Spar-Filiale der nächsten Umstrukturierungswelle zum Opfer falle.

Grüne sammeln Unterschriften

Die Grüne Fraktionsobfrau Claudia Hauschildt-Buschberger hat jedoch Bedenken. Sie hält das Fachmarktzentrum für eine eine Bedrohung für die in den letzten Jahren entstandene Einkaufszeile in der Anton-Bruckner-Straße: „Die dort neu angesiedelten Gewerbetreibenden fragen sich nun, wie es mit ihren Geschäften und Neuinvestitionen weitergehen wird, wenn in wenigen Jahren ein Fachmarktzentrum als Konkurrenz besteht.“ Deshalb habe sie nun Unterschriftenlisten gegen das Fachmarktzentrum an der Autobahnauffahrt in den Geschäften in Schörfling und Seewalchen aufgelegt.

„Wir sind bereits gut versorgt in Seewalchen und für viele Einwohner sind ohnehin die Fachmarktzentren in den Nachbargemeinden näher“, argumentiert Hauschildt-Buschberger weiter. Im Jahr 2007 habe es diese Zentren noch nicht gegeben. Deshalb stimmten die Grünen damals auch für die Umwidmung eines Teilbereiches des Areals. „Seither haben sich die Voraussetzungen aber grundlegend geändert“, so die Fraktionsobfrau. Nun könne sie sich als möglichen Ersatz für die bestehende Spar-Filiale eine neue im Industriegebiet vorstellen: „Diese wäre sowohl vom Ortszentrum wie auch von der Rosenau fußläufig erreichbar.“

Entscheidung liegt beim Land

Für Bürgermeister Johann Reiter (ÖVP) liegt die Entscheidung beim Land: „Der Gemeinderat hat sich mit großer Mehrheit für den Bau ausgesprochen, hinter dieser Entscheidung stehe ich.“ Er rechnet auch damit, dass die zuständige Landesbehörde den Bau genehmigt. „Sollte dies nicht der Fall sein, wird Spar wahrscheinlich andere Standorte prüfen, die möglicherweise auch in Seewalchen liegen“, so Reiter.

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