„Servas“ noch ohne neue Bleibe
Vöcklabrucker Jugendhaus zieht aus, obwohl die Stadt kein Geld für Sanierung des neuen Standortes OKH hat.
VÖCKLABRUCK (ju). Das Jugendhaus Vöcklabruck, besser bekannt als „Servas“, zieht nach fast 19 Jahren aus dem Haus im Schwibbogen aus. „Als neuer Standort ist das Offene Kulturhaus OKH in der Hatschekstiftung geplant“, sagt Zentrumsleiter Andreas Eder.
Ein nahtloser Übergang des Betriebes, wie er eigentlich vorgesehen war, ist jedoch nicht möglich, weil es in dem Gebäude noch immer keine Heizung gibt. Außerdem müssen Dach und Fassade des ehemaligen Krankenhauses saniert werden.
Das ist auch der Grund, warum das Kulturhaus im Winter nicht bespielt werden kann. Doch der Stadt fehlt das Geld für die Sanierung. „Es ist aber unser aller Ziel, dass das Servas im nächs-ten Jahr im OKH einziehen kann“, sagt Bürgermeister Herbert Brunsteiner. Er hoffe, die Finanzierung im Budget 2014 unterzubringen. Immer wieder gibt es kritische Stimmen, die die Verzögerung der Sanierung als Hinhaltetaktik werten und befürchten, dass die Pläne nie umgesetzt werden. „Das kann ich ausschließen. Wir wollen dort Kultur, das Offene Technologielabor OTELO und das Servas haben“, bekräftigt der Bürgermeister. Es gebe auch bereits ein Nutzungskonzept, in dem der Verein Offenes Kulturhaus die Rolle des Verwalters übernehmen soll.
„Servas“ künftig ohne Café
Das Jugendhaus soll im OKH auf jeden Fall in neuer Form geführt werden. Das Café, bisher eine Säule des „Servas“, wird es nicht mehr geben. „Die Umsätze sind so stark zurückgegangen, dass es nicht mehr finanzierbar ist“, sagt Andrea Hauser, Obfrau des Vereines Jugendhaus Vöcklabruck, der von Diözese, Land OÖ und Stadt getragen wird. Die Konkurrenz anderer gastronomischer Einrichtungen sei mit ein Grund, warum immer weniger Jugendliche ins Stadtzentrum gekommen sind.
Am Weiterbestand des Jugendhauses Vöcklabruck gebe es keinen Zweifel, betont Hauser. Es sei aber an der Zeit, das Konzept an die geänderten Bedürfnisse anzupassen. In mehr als 1000 Fragebögen konnten die Jugendlichen ihre Wünsche nach einem „idealen Jugendzentrum“ genau beschreiben. Allgemeiner Tenor: Gemütlichkeit und Angebot sind wichtiger als der Standort. Ein großer Vorteil des Areals rund um die Hatschekstiftung ist der Außenbereich. Gefragt sind bei den Jugendlichen auch eine Bühne für Konzerte und Probenräume für junge Bands.
Andreas Eder und Jugendleiterin Sarah Orlovsky werden auch weiterhin für die Jugendlichen von 14 bis 19 Jahren da sein. Bis zur Übersiedlung in die neuen Räume als „fliegende Jugendleiter“.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.