Kulturbudget
Stadtsaal: Sparpläne sorgen für viel Kritik
Einsparungen beim Stadtsaal-Programm ab Herbst lassen in Vöcklabruck die Wogen hochgehen.
VÖCKLABRUCK. Gleich vorweg: Die Kürzung des Budgets für die Kultur- und Freizeit GmbH (Kuf) wurde im Gemeinderat von allen Fraktionen einstimmig beschlossen. "Alternative wäre gewesen, dass die Stadt Abgangsgemeinde wird", erklärt Bürgermeister Peter Schobesberger (SP). Man habe alle Bereiche angeschaut und jene gewählt, wo die Sparmaßnahmen am wenigsten Personen treffen. So wurden im zweiten Halbjahr einige sehr teure Veranstaltungen aus dem Kuf-Programm gestrichen – welche, wird nicht verraten. Schobesberger will den Fokus auf lokale Kunst und Kultur legen, für große Produktionen sei es der Bevölkerung zumutbar, ins Landestheater zu fahren, betont er. Dafür wurde er von vielen Seiten heftig kritisiert. "Es ist ein ziemlicher Schlag, man hat sich 40 Jahre lang bemüht, Kultur zu etablieren", so Vizebürgermeisterin Elisabeth Kölblinger (VP).
Eidenberger legt Amt zurück
Neben Kinderprogramm und Kabarett, das sich selbst trägt, brauche es auch Konzerte und Schauspiel. Insgesamt sollen in den nächsten fünf Jahren bei der Kuf rund 500.000 Euro eingespart werden, erklärt Kölblinger. Das Jahr 2022 sei für die Stadt aber besser gelaufen als erwartet, der Rechnungsabschluss weise ein Plus von 1,2 Millionen Euro aus. Nicht glücklich über die Einsparungen ist auch VP-Kulturstadträtin Karin Eidenberger. "Ich wünsche mir, dass die Kultur in Vöcklabruck nicht kaputtgespart wird." Man müsse aufpassen, dass man nicht in ein paar Jahren mit einem leeren Stadtsaal dastehe, so Eidenberger, die ihr Amt am 26. März zurücklegt – aus persönlichen Gründen und wie schon lange angekündigt.
Keine Abos A & B
"Wir sind beim Umschichten und Umorganisieren", erklärt Sabine Gattinger, die im März Simone Lindinger als Kuf-Geschäftsführerin nachfolgte. Teure Produktionen würden wegfallen und durch günstigere Veranstaltungen ersetzt. Die treuen Kunden wolle man halten. Die Abos A und B fallen weg, andere Abos bleiben. Was genau geboten wird, verrät Gattinger noch nicht. "Das Programm für Herbst wird Anfang Mai präsentiert."
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