Hoamatrundschau
Vertrieben und eine neue Heimat gefunden
Im Vöcklabrucker Museum wird die Geschichte der Heimatvertriebenen dokumentiert.
VÖCKLABRUCK. Die Heimatvertriebenen sind Volksdeutsche und kommen aus den Gebieten der ehemaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Gegen Ende und nach dem Zweiten Weltkrieg mussten viele aus der Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien und Jugoslawien flüchten oder wurden durch verschiedene Gesetze aus ihrer Heimat vertrieben. "Im Bezirk Vöcklabruck lebten unmittelbar nach Kriegsende über 7.500 Flüchtlinge und Vertriebene. In Oberösterreich wurden im Oktober 1948 über 130.000 gezählt", informiert das Museum der Heimatvertriebenen, das 1987 im Vöcklabrucker Huebmer-Haus eröffnet wurde. Hier wird die Geschichte der Siebenbürger Sachsen, Sudetendeutschen, Donauschwaben sowie der Beskiden- und Buchenlanddeutschen dokumentiert und lebendig erhalten.
Über Wurzeln informieren
"Uns geht es darum, den Nachkommen zu zeigen, woher ihre Eltern, Groß- und Urgroßeltern kommen", sagt Manfred Stiedl, Obmann des Vereins Museum der Heimatvertriebenen Vöcklabruck. Das Interesse der jüngeren Generation, mehr über ihre Wurzeln zu erfahren, sei groß. Viele Flüchtlinge und Vertriebene wurden im Bezirk Vöcklabruck sesshaft. So errichteten etwa die Siebenbürger Sachsen in ihrer neuen Heimat ganze Siedlungen und pflegten die Nachbarschaft – etwa in Rosenau (Seewalchen), in der Dürnau in Vöcklabruck und in Schwanenstadt.
Tradition und Bräuche pflegen
"Lasst die Fremde zur Heimat werden, die Heimat aber nie zur Fremde", ist im Museum im Raum der Sudetendeutschen zu lesen. Unter dieser Devise haben die Heimatvertriebenen auch in Österreich ihre Traditionen und Bräuche gepflegt. Und dass diese nicht in Vergessenheit geraten, dafür sorgt unter anderem das Vöcklabrucker Museum der Heimatvertriebenen. Es ist jeden Mittwoch (April bis Oktober) von 9.30 bis 11.30 Uhr geöffnet. Führungen ab fünf Personen sind gegen Voranmeldung auch außerhalb der Öfffnungszeiten möglich.
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