Ottnang: Politstreit um Volksschul-Standort
Knappe Mehrheit für eine Volksschule in Bruckmühl – Gegner fordern aber weiterhin zwei Standorte.
OTTNANG (ju). Die einzige Volksschule in der Hausruckgemeinde soll künftig in Bruckmühl stehen. Das hat der Gemeinderat mit einer knappen Mehrheit von 13:12 in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. „Wir haben damit jetzt einen gültigen Mehrheitsbeschluss, damit die Landesregierung die weiteren Schritte setzen kann“, sagt Bürgermeister Josef Senzenberger (SPÖ). Er bleibt dabei: „Es kommt billiger, an einem Standort neu zu bauen, als die Schulen in Ottnang und Bruckmühl zu sanieren. Da geht es auch um die Nachhaltigkeit.“ Die Forderung aus Teilen der Bevölkerung nach zwei Schulstandorten bezeichnet er als Utopie. Bruckmühl sei ideal, weil es sich in der Mitte der Gemeinde befinde. „Aber manche tun ja so, als würde Bruckmühl nicht zu unserer Gemeinde gehören“, ärgert sich der Ottnanger Ortschef.
Bevölkerung nicht angehört
Ganz anders sieht VP-Vizebürgermeister Friedrich Neuhofer die Sache. „Die Gemeinde Ottnang kann sehr wohl zwei Schulstandorte vertragen.“ Der Mehrheitsbeschluss im Gemeinderat sei für ihn „unverständlich und nicht nachvollziehbar“. Für ihn habe der Wunsch der Bevölkerung oberste Priorität. Deren Wünsche habe man aber bei dieser Entscheidung aber nicht berücksichtigt. Die rund 250 Unterschriften, die ein überparteiliches Bürgerforum kürzlich an Landeshauptmann Josef Pühringer übergeben hat, seien ein „Hilfeschrei der Bevölkerung“ so Neuhofer.
Schulen in Ottnang und Bruckmühl
„Im letzten halben Jahr hat es insgesamt drei Briefe an den Bürgermeister gegeben, die alle nicht den Weg in den Gemeinderat gefunden haben“, kritisiert ein überparteiliches Bürgerforum. Dieses habe man gegründet, um die Interessen an die Öffentlichkeit zu bringen, so Forumsmitglied Katrin Hörmandinger-Kroath. Ottnang sei „nur auf dem Papier eine Gemeinde“. In der Realität seien es drei eigenständige Ortschaften mit je einer eigenen Kirche und eigenständigen Vereinen, heißt es in einer Aussendung. Und weiter: „Für die beiden großen Zentren Bruckmühl und Ottnang ist für ihre Infrastruktur jeweils eine eigene Schule unerlässlich, nicht zuletzt wegen des Zuzugs.“ Die Vertreter des Bürgerforums befürchten auch, dass die Schüler aus der Nachbargemeinde Manning den Sprengel wechseln könnten, „und so eine finanzielle Lücke im Budget der Gemeinde Ottnang verursachen“.
Eine Befürchtung, die Bürgermeister Senzenberger jedoch vom Tisch wischt. „Es handelt sich aktuell um elf Schüler aus Manning. Andere besuchen schon jetzt die Volksschulen in Atzbach, Bach und Ungenach. Da kann auch Bruckmühl kein Problem sein.“
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