Kulturgeschichte
Barockjuwel am Ufer der Vöckla

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Ein Juwel des Spätbarock liegt vielfach unbeachtet und verborgen an der Vöckla in der Gemeinde Timelkam.
Das Schloß Neuwartenburg wird auch als Klein- Schönbrunn bezeichnet und ist im Privatbesitz der Familie Strachwitz und ist auch der Sitz der Gutsverwaltung Wartenburg mit den umliegenden Waldungen.
Die Anlage im Stile französischer Liebesschlösser diente schon öfters als Hochzeitslocation. Auch als Ausstellungsort und Filmkulisse wurde das schöne romantische gelegene Schloss schon öfters genutzt.

Historie: In den Jahren 1730 bis 1732 wurde im Auftrag des Grafen Johann Albert Saint Julien, Oberster Falkenmeister des Habsburger Kaiserhauses, das Schloss Neuwartenburg in Form eines spätbarocken Landsitzes erbaut und der dazugehörige Park angelegt. Geplant und errichtet wurde das Schloss vom Wiener Architekten Anton Erhard Martinelli. Das neue Schloss wurde mit sehr hohen Kosten aus Anlass eines zugesagten Besuches des Kaisers Karl VI. errichtet.

Er hatte Kaiser Karl VI. für 3 Tage zu einer Falkenjagd eingeladen und wollte der kaiserlichen Majestät eine standesgemäße Unterkunft bieten.
Eine Marmortafel im Schlosses hält in einer Inschrift fest, dass Kaiser Karl VI. mit seiner Frau Elisabeth von Braunschweig (Eltern v. Maria Theresia) und Herzog Franz von Lothringen (Franz I. späterer Ehemann v. Kaiserin Maria Theresa) im Jahre 1732 auf seiner Rückreise von einer Karlsbader Kur sein Versprechen auch eingelöst hat.

1754 musste jedoch wegen hoher Schulden das Schloss wieder verkauft werden, es kam aber 1869 wieder zurück in den Besitz der Familie Saint- Julien. Die letzte Erbtochter der Familie adoptierte dann später Elisabeth Gräfin von Strachwitz von Großzauche und Camminetz-Eltz und seit 1973 gehört das Schloss der Familie von Strachwitz, deren Vorfahren einem alten Adelsgeschlecht aus dem ehemaligen Schlesien stammen. Elisabeth Strachwitz hat in den Nachfolgejahren das Schloss liebevoll restauriert und ist nach ihrem Ableben 2018 ebenso wie andere Angehörige und Vorbesitzer des Schlosses in einer etwas bescheidenen wirkenden Ecke des Oberthalheimer Friedhofes bestattet.

Das zweigeschossige Schloss hat einen vorspringenden Mittelbau mit einer überdachten Auffahrt und einem Uhrturm.  Der große Hof wird beidseitig umschlossen von ebenerdigen Nebengebäuden und einer geschwungenen Schlossmauer, die einen Einblick in dieses wunderbare Ensemble erlaubt. Die Zufahrt zum Schloss besteht aus einer langen Allee mit mächtigen Bäumen und zweier Torpavillons, mit den für den Barock typischen Putti und einem schmiedeisenen Gittertor.

Im Mittelbau des Schlosses befindet sich der Prunksaal mit einem großen Gemälde von Bartolomäo Altomonte. In den beiden Seitenflügeln befinden sich ebenerdig, die für den Besuch des Kaisers Karl VI. erbauten Repräsentationsräume, das Rosenzimmer, das Kupferstichkabinett und diverse Schlafräume und Salons.

Oberhalb auf einem Hügel und jenseits der Vöckla liegt die Ruine Altwartenburg. Sie bestand früher aus drei Einzelgebäuden, die mit Brücken verbunden waren und war um 909 eine kaiserliche Burg. 1128 wird Arnold von Wartenburg in historischen Schriften erwähnt. Im 13. Jahrhundert gelangte die Burg durch die Heirat der Wartenburger Erbtochter in den Besitz von Albero von Polheim und gehört heute ebenfalls zur Gutsverwaltung Wartenburg.
Epitaphe der Polheimer mit lebensgrossen Reliefs sind in der St. Anna Kirche in Oberthalheim zu sehen. (Klostergründer)

Der Großteil der mittelalterlichen Zweihügelburg wurde im 18. Jahrhundert abgetragen und das Material für das neue Schloß verwendet.
Vor einigen Jahrzehnten wurden in Altwartenburg noch zahlreiche Events und Open-Airs abgehalten. Inzwischen sind die Anlagen stark verfallen und es besteht aus Sicherheitsgründen Betretungsverbot.
(Quelle auszugsweise aus Burgen und Schlösser in OÖ.)

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