Race Around Austria
Mit 75 Jahren rund um Österreich geradelt

- Mit einem Durschnittsalter von 70 Jahren fuhr das Team der Crataegutt Seniors eine sensationelle Zeit.
- Foto: Martin Bihounek
- hochgeladen von Matthias Staudinger
Mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren traten die "Crataegutt Seniors" zum Race Around Austria – einem der schwersten Ausdauerrennen der Welt – an. Mit dabei war auch der 75-jährige Ottnanger Radsportler Josef Bichl.
OTTNANG. Das Race Around Austria führt über eine Länge von 2.200 Kilometer und über 30.000 Höhenmeter und wird nonstop, also Tag und Nacht, gefahren. Alle namhaften Bergriesen wie Großglockner, Soboth, Kühtai, Silvretta, Hochtannberg Pass, Faschina Joch und Dientner Sattel sind dabei zu überqueren. Auch die nicht so hohen, aber immens kräftezehrenden Anstiege (über 20 Prozent Steigung) in der Südsteirischen Weinstraße sind zu bewältigen. Die Crataegutt Seniors – mit Josef Bichl aus Ottnang, Alfred Lechnitz aus Wien, Hannes Krivetz aus Niederösterreich und Lothar Färber aus Deutschland – haben dieses Rennen heuer als Saisonhöhepunkt ausgewählt.
Erwartungen übertroffen
Die rüstigen Radler haben das Rennen in nur drei Tagen, 14 Stunden und 55 Minuten absolviert. Sie blieben dabei rund 24 Stunden unter ihrer selbst kalkulierten Fahrzeit und erreichten ein Stundenmittel von 25 km/h.
"Es ist klar, dass dabei jegliche Zeiteinteilung im Laufe des Rennens obsolet wurde. Der Plan, die stärkeren Bergfahrer ganz gezielt auf den steilen Anstiegen einzusetzen, ging nicht immer auf. So musste praktisch jeder von uns Vieren alles fahren was da gerade so daher kam, ob flach, bergab oder mit 15, 20 Prozent bergauf", erzählt Josef Bichl.
Begleitet und unterstützt wurden die Rennfahrer von acht Betreuern. Sie kümmerten sich, aufgeteilt auf drei Fahrzeuge, rund um die Uhr um praktisch alles – vom Einkauf, über das Kochen bis hin zum Aus- und Einladen der Räder bei jedem Wechsel und vor allem um die Navigation. Gerade die Navigation ist bei so einem Rennen, auf einer nicht markierten Strecke und im normalen Straßenverkehr, ein großer Knackpunkt. Es gibt zwar ein vom Veranstalter bereitgestelltes Routebook und auch verwendet jeder auf seinem Fahrrad ein Navigationsgerät, trotzdem muss man rund um die Uhr hochkonzentriert sein und bei jeder Abzweigung oft in Sekundenbruchteilen entscheiden wo es lang geht. So war es kein Wunder, dass die Betreuer am Ende des Rennens fast so geschlaucht wie die Radfahrer waren.
Zeichen für den Seniorensport
Ziel der Crataegutt Seniors ist es nicht nur das Rennen in in guter Zeit zu absolvieren, sondern auch das Ansehen und die Wertschätzung des Seniorensports zu verbessern. "Und vielleicht wurde auch eine Vorbildwirkung für die ältere Generation erzielt. Es soll ein Anreiz sein, sich auch im hohen Alter Ziele zu setzen und diese auch zu verwirklichen", so Bichl.
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