Kind und Karriere mit Flexibilität schaukeln
Zwei Unternehmerinnen erzählen, wie sie den Spagat zwischen Beruf und Familie schaffen.
FRANKENMARKT (sc). „Frauen sind loyaler. Die Fluktuation ist geringer, wenn man ihnen in der Zeit der Kinderbetreuung weiterhilft“, sagt Christa Karigl-Ornezeder auf die Frage, warum sie gerne Frauen beschäftigt. Die Kanzleien der Ornezeder GmbH & Co KG Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung in Frankenmarkt, Vöcklabruck und Gaspoltshofen mit insgesamt 28 Mitarbeitern werden von Frauen geleitet – mit höchstens 30 Stunden Wochenarbeitszeit.
Christa Karigl-Ornezeder hat das Unternehmen 2005 von ihrem Vater übernommen und leitet das Büro in Frankenmarkt. Ihre vier Kinder sind zwischen acht und 17 Jahren alt. Wie ist das mit dem Beruf vereinbar? „Der Riesenvorteil in unserem Beruf ist, dass wir uns die Arbeit selber einteilen können“, erklärt die 47-Jährige. Flexible Arbeitszeitmodelle oder teilweises Arbeiten von zu Hause aus helfen auch ihren Mitarbeiterinnen mit Kindern. Ihr Tipp für Frauen, die Karriere machen wollen: „Authentisch sein und sich etwas trauen.“
„Ehrgeiz, Engagement. Man muss wissen, was man will. Das gilt aber nicht nur für Frauen“, erklärt Ludmilla Starzinger, wie man es nach oben schafft. Sie übernahm 2010 die Gesamtverantwortung für die Starzinger Unternehmensgruppe, die 230 Mitarbeiter beschäftigt, von ihrem Vater. Ihre zwei Söhne sind 20 und 21 Jahre alt, beide haben die Fußstapfen im Unternehmen. Der Jüngere ist Assistent der Verkaufsleitung, der Ältere absolviert in München ein Fachstudium in Brau- und Getränketechnik. „Die Nachfolge ist gesichert“, freut sich Ludmilla Starzinger. Wie hat sie es geschafft, Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen? „Nicht die Quantität, sondern die Qualität der gemeinsam verbrachten Zeit zählt. Es ist ein Wahnsinnsvorteil, wenn man selbstständig ist. Ich habe zwar viel gearbeitet, aber auch ganz flexibel.“
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