Drei Helfer in Idomeni
Mitarbeiter des Roten Kreuzes wurden an die griechisch-mazedonischen Grenze entsandt.
VÖCKLABRUCK. Anfang April wurde Gottfried Staufer mit der Aufgabe betraut, das Griechische Rote Kreuz gemeinsam mit den Kollegen des Ungarischen Roten Kreuzes bei der Durchführung eines Ambulanzbetriebes im griechischen Flüchtlingslager Idomeni zu unterstützen. „Der erste Eindruck von dieser Zeltstadt mit etwa 12.000 Menschen war erschreckend: Ein Lager, das wirklich ohne System entstanden ist. Die Zelte stehen dicht gedrängt in den Feldern, Wiesen und auf dem ganzen Bahnhofsgelände von Idomeni. Die verschiedenen Hilfsorganisationen hatten ihre Versorgungseinrichtungen so gut es ging auf den noch freien Plätzen errichtet“, erinnert sich Staufer.
Mitte Mai kamen dann die beiden Notfallsanitäter Ernst Höllnsteiner und Thomas Hummer nach Idomeni, um ebenso am humanitären Hilfseinsatz mitzuwirken. „Nicht nur die Vielfalt an Erkrankungen, sondern auch die Medikamentenausgabe war eine Herausforderung, da wir zu Beginn lediglich griechische, ungarische und norwegische Medikamente zur Verfügung hatten", berichten die Helfer. "Dank unserer Dolmetscher und dem Internet meisterten wir auch diese Hürde und wir stellten uns unsere eigene 'Hausapotheke' zusammen. Dermaßen gerüstet versorgten wir Groß und Klein, unterstützten mit allgemeinen und speziellen Informationen und fanden tröstende Worte und Gesten für verzweifelte Menschen." Oftmals wechselte die Stimmung zwischen Hoffnung und Resignation, Verzweiflung und Wut. Dennoch sei eine Veränderung spürbar gewesen. Erfindergeist und Improvisationsgabe waren gefordert, um diesen nicht alltäglichen Einsatz zu meistern.
„Die Bezirksstelle Vöcklabruck ist stolz auf ihre Mitarbeiter, deren hohe Expertise nicht nur lokal bei uns im Bezirk, sondern auch darüber hinaus international gefragt ist, um Menschen zu helfen. Und dies aus Liebe zum Menschen", betont Bezirksstellenleiter Johannes Beer.
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