1. Klasse Süd: Ein Aufsteiger als überlegener Herbstmeister

Der Neuling und Aufsteiger in die 1. Klasse Süd, die „Juniors“ des ATSV Stadl Paura liegen mit einem komfortablen Vorsprung von sechs Punkten auf den Zweiten SK Kammer nach dem Herbstdurchgang in Führung. Die mit einigen Spielern aus der letztjährigen OÖ.Liga-Meistermannschaft gespickte Elf von Trainer Gerhard Böhm absolvierte die Herbstrunde ohne einzige Niederlage. Lediglich der USC Attergau und der Vöcklabrucker SC haben es geschafft, zumindest einen Punkt aus Stadl Paura zu entführen.

Mit Platz 9 und 10 haben die beiden anderen Aufsteiger, ATSV Lenzing und SV Aurach zumindest ihr Ziel, nicht in den Abstiegsstrudel gerissen zu werden, vorerst erreicht. Am Tabellenende stehen mit Ohlsdorf, Roitham, Attnang und Oberwang vier Mannschaften welche nur durch drei Punkte getrennt sind. In meiner Ligavorschau habe ich bereits die beiden letztgenannten Vereine als Abstiegskandidaten bezeichnet. Attnang hat sich gegenüber der Vorsaison disziplinär nicht weiterentwickelt und liegt auch jetzt wieder in der Fair-Play-Tabelle am letzten Platz. Zwei Siegen und zwei Unentschieden stehen neun Niederlagen gegenüber. Außerdem kann man mit dem schlechtesten Torverhältnis aufwarten.

Oberwang hat bereits im Vorjahr einige Stammspieler verloren und geht seinen Weg nur mit eigenen Nachwuchsspielern und wird dementsprechend noch Zeit brauchen, um diese an das Tempo, Taktik und die Härte im Erwachsenenfussball anzugewöhnen. Diese sind noch zu „brav“, liegen in der Fair-Play-Tabelle auf dem zweiten Platz.

Bei Ohlsdorf ist es eher eine Überraschung, daß man so weit hinten in der Tabelle steht. Vorallem der Angriff ist derzeit nur mehr ein Lüfterl: 19 erzielte Tore im gesamten Herbst sind kein Ruhmesblatt. Ihr Toptorschütze der vorjährigen Saison, Ivan Tokic mit 25 Treffern, hat im Herbst überhaupt erst ein Tor erzielt.

Beim SV Roitham war bereits die letztjährige Saison verkorkst. Diesmal wollte man es besser machen, sank aber noch weiter im Ranking ab. Die Roithamer haben vorallem in der Defensive ihr großes Problem. Mit 40 Gegentoren hat man mehr kassiert als alle restlichen Vereine dieser Klasse.

Der SK Kammer auf dem zweiten Platz hat zwar schon sechs Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus Stadl Paura, allerdings auch nach hinten einen guten Polster von fünf Punkten auf seine Verfolger. Mit dem neuen Trainer Peter Dessl war man nur verhalten in den Herbst gestartet, kam aber immer besser in Schwung und eilte von Sieg zu Sieg. Auch das Torverhältnis von 32:15 ist nur knapp schlechter als dies vom Tabellenersten. Mit neun Siegen liegt man ebenfalls nur um zwei hinter dem Herbstmeister.

In Lauerstellung hinter dem Tabellenzweiten SK Kammer warten aber noch drei Vereine, welche nur durch einen Punkt getrennt sind: FC Altmünster (24), ATSV Rüstorf und USC Attergau (je 23). Der FC Altmünster, welcher in der vergangenen Saison Platz fünf belegte hat mit der Verpflichtung von Miklos Zrinyi vom Bezirksligisten Gschwandt einen guten Griff getan. Der Stürmer brachte es im Herbst auf immerhin 12 Tore und dies sind mehr als ein Drittel aller Altmünsterer Tore. Und Altmünster ist auch zusammen mit Stadl Paura und Gosau führend im Toreschießen der 1. Klasse Süd. Mit 34 Toren haben diese die meisten der Liga erzielt.

Als Tabellensiebenter im Vorjahr habe ich den ATSV Rüstorf bereits in der Herbstvorschau als sehr stark eingeschätzt. Nun liegt man mit 23 Punkten auf dem 4. Tabellenplatz und wird sicherlich mit dieser Herbstplatzierung zufrieden sein. Punktegleich mit den Rüstorfern ist der Vizemeister der Vorsaison, USC Attergau, bei denen man wahrscheinlich etwas mehr erwartet hat. Nachdem man im Vorjahr im letzten Meisterschaftsspiel in letzter Sekunde noch von Regau abgefangen wurde und danach auch in den Aufstiegs-relegationsspielen gegen Gschwandt nicht bestehen konnte, wollte man es diese Saison wissen. Aber nach derzeitigem Zwischenstand wird es für die Truppe von Trainer Stefan Riedl sehr schwer werden zumindest noch auf einen Relegationsplatz zu kommen.

Im Mittelfeld auf den Plätzen 6-8 finden sich noch der Vöcklabrucker SC (20 Pkt.), ASKÖ Gosau (19) und SV Ebensee (17). Der Vöcklabrucker SC hat den Gosauern den Titel „Unentschiedenkönig“ abgenommen. Während die Bezirksstädter im Herbst fünfmal remis spielten, brachten es die Gosauer auf nur ein Unentschieden. Und Gosau profitiert auch heuer wieder von seiner „Tormaschine“ Miroslav Grom. Der letztjährige Torschützenkönig liegt auch nach dem Herbst mit 13 Treffern nur knapp hinter dem Lenzinger Markus Bauer mit 16 Torerfolgen.

Nach dem bescheidenen Abschneiden in der Vorsaison hat es in Vöcklabruck im Sommer eine „Transferwelle“ gegeben, nicht nur zahlreiche neue Spieler, sondern mit Alexander Neudorfer kam auch ein neuer Trainer. Mit Rang sechs, fünf Siegen, fünf Unentschieden, und drei Niederlagen liegt man im vorderen Drittel. Getrübt wird die Bilanz lediglich durch die zuwenig geschossenen Tore gegenüber den Mitkonkurrenten im Mittelfeld der Tabelle.

Der SV Ebensee ist in der Herbsttabelle auf Platz acht liegend der erste Verein mit einer negativen Torbilanz. Man war gut in die Saison gestartet, aber je länger diese dauerte umso mehr fiel man zurück. Nach den Abgängen in der Sommertransferzeit hätte man die Traunseestädter aber ohnehin nicht so weit vorne erwartet.

Die Frage für die Frühjahrssaison wird sein, können sich die Juniors des ATSV Stadl Paura weiter absetzen, oder gelingt es den Verfolgern, in erster Linie dem SK Kammer, Terrain aufzuholen. Ich persönlich glaube, daß der Meistertitel vergeben ist und die verfolgenden Vereine sich nur mehr den Vizemeistertitel „ausschnapsen“ können. Im Abstiegskampf wird es sicherlich noch spannend werden. Aber auch hier werden wir die beiden Fixabsteiger unter den jetzigen vier letztplatzierten finden, außer die beiden Aufsteiger Lenzing und Aurach werden auch noch in den Abstiegsstrudel gezogen.

Die Frühjahrssaison beginnt am 19./20. März 2016 mit folgenden Partien:
Altmünster-Aurach, Roitham-SV Ebensee, ATSV Stadl Paura Juniors-Gosau, Vöcklabruck-Oberwang, Kammer-Rüstorf, Attnang-Ohlsdorf und Lenzing-Attergau.