Währing als Fahrrad-Paradies
Die Vermehrung des grünen Pfeils
In Währing kommen immer mehr Kreuzungen hinzu, an denen Radfahrende bei Rot weiterfahren können. Möglich machen das eine Straßenverkehrsnovelle und ein kleiner grüner Pfeil. Die Vorschläge für den Einsatz kommen auch aus dem Bezirk - und die Kommunalpolitik geht dem Ganzen eifrig nach.
WIEN/WÄHRING. Man sieht sie immer häufiger: Radfahrer, die bei der roten Ampel weiterfahren. Und das dürfen sie auch. Möglich macht das eine Novelle der Straßenverkehrsordnung sowie ein Zusatzschild mit einem kleinen grünen Pfeil.
Er signalisiert: Biegen Sie ab bzw. fahren Sie gerade weiter? Dann dürfen Sie hier nach kurzem Halt weiterstrampeln, statt auf grünes Licht zu warten. Das kleine Pfeilchen ist in Wien populär. 330 solcher Abbiegemöglichkeiten sind bereits geschaffen worden oder zumindest bewilligt. Alleine seit Mai waren es 170. Auch im 18. Bezirk prägen sie das Straßenbild: etwa bei der Kreuzung Kreuzgasse/Paulinengasse oder auch an der Gentzgasse/Edelhofgasse.
Bezirk macht Vorschläge
Auf drei Wegen kommt es zum "Grünpfeil": Einerseits wird die MA 46 – Verkehrsorganisation von selbst tätig. Andererseits können Bürger oder der Bezirk Ideen einreichen, die dann vom Magistrat auf Machbarkeit geprüft werden. Bereits 15 Pfeile wurden im 18. Bezirk bewilligt. Zum Vergleich: Im wesentlich größeren Döbling waren es erst sechs. Dass Währing beim Umsetzen der Maßnahme ein Musterschüler ist, liegt auch an der Kommunalpolitik. Das erklärt Martin Rotter (Grüne), Vorsitzender der Mobilitätskommission: "Der Bezirk hat bereits frühzeitig nach Inkrafttreten der Novelle beim Magistrat ,Grünpfeile‘ an mehreren Kreuzungen angeregt. Die MA 46 hat diese Vorschläge geprüft und konnte einige davon umsetzen, etwa an der Kreuzung Gentzgasse/Semperstraße."
Zu den grünen Signalen sollen sich schon bald neue Kollegen dazugesellen: "Wir werden in enger Zusammenarbeit mit der MA 46 weitere Vorschläge erarbeiten. Der Fokus liegt dabei auf Kreuzungen entlang wichtiger Radverbindungen, z. B. von der Martinstraße in die fahrradfreundlich gestaltete Schulgasse oder von der Kreuzgasse in die Paulinengasse." Anregungen von Radfahrern sind dabei erwünscht. Denn für den Chef der Mobilitätskommission liegen die Vorteile auf der Hand: "Die Regulierung reduziert unnötige Ampelwartezeiten und erleichtert damit das Radfahren in der Stadt. Genau dort, wo es immer noch besonders viele Ampeln gibt. So kann das Fahrrad seine Vorteile als unkompliziertes, schnelles Verkehrsmittel noch etwas besser ausspielen."
Aber sind dies nicht auch Gefahrenquellen für Fußgänger, die ja bei ihrer grünen Ampel die Straße queren? Dem sei nicht so, erklärt Rotter: "Langjährige Erfahrungen in Ländern wie Niederlande, Dänemark oder der Schweiz haben gezeigt, dass die Verkehrssicherheit durch ,Grünpfeile‘ nicht beeinträchtigt wird."
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