Eis-Profis: "Eis muss warm schmecken!"
Die Eissaison in Waidhofen ist eröffnet. Die Bezirksblätter haben Waidhofens Eis-König und seiner Prinzessin über die Schulter geschaut und ihnen Berufsgeheimnisse entlockt.
WAIDHOFEN. Die sprichwörtlichen warmen Eislutscher hat man in der Konditorei Schützner zwar noch nicht erfunden, aber die Richtung stimmt: "Eis muss im Mund warm schmecken", erklärt Konditorin Daniela Schmid eines der Berufsgeheimnisse. Was zuerst widersprüchlich klingt, ist schnell erklärt: Ein zu kaltes Eis verliert stark an Geschmack.
Dauerbrenner
400 bis 500 Portionen Eis holen sich die Waidhofner an Spitzentagen von der Konditorei Schützner. "Manchmal stehen die Leute bis zum Brunnen zurück an. Da werden die Minuten bis das Eis gefroren ist schon sehr lang", berichtet die 23-jährige "Eisprinzessin" lachend von den aufregenderen Tagen in der Konditorei.
Sie begann ihre Eis-Karriere vor sieben Jahren als Lehrling, als sie Chef Wolfgang Schützner beim Eismachen über die Schulter schaute. "Es war gar nicht so leicht mich von der Eismaschine wegzukriegen", lacht Schützner. Denn Eis war bis zu diesem Zeitpunkt ausschließlich Chefsache. Daniela hat es dennoch irgendwann geschafft und nun tüfteln sich beide immer neue Eiskreationen aus. Mit Erfolg: Waren vor ein paar Jahren noch Geschmacksrichtungen wie Wassermelone oder Blutorange exotisch, sind sie heute ein Bestseller.
Aktuell gibt es Granatapfel, Salzburger Nockerl und ein Eis auf Basis eines Energy-Drinks neu im Programm. Dennoch: "Die Waidhofner bevorzugen eher die klassischen Sorten", berichtet Wolfgang Schützner. Etwa 60 Prozent der Kunden setzen auf cremige Milcheis-Sorten, während der Rest lieber zu den fruchtigen Varianten greift, weiß Schützner.
Von geschmacklich bizarren Eis-Trends mit Schinken, Knoblauch und Käse als Geschmacksrichtung halten die beiden wenig: "Ich glaube nicht, dass Gurke-Rucola so gut ankommen würde", meint Daniela Schmid. Trotzdem: Schokoladeeis mit einer Prise Chili hat sie schon selbst hergestellt.
Inspirationen holen sich Schützner und Schmid aus dem Land des Gelato: Italien. Bei der großen Eis-Messe in Rimini sind die beiden Stammgäste. "Dort gibt es eigene Labore, die sich nur der Erforschung von Eis widmen", berichtet Schmid - natürlich waren sie und ihr Chef auch dort mit von der Partie.
Tipp der Expertin: Weniger Zucker!
Für alle, die sich zu Hause selbst am Eismachen versuchen wollen hat Daniela noch ein ansonsten streng gehütetes Berufsgeheimnis parat: "Nicht zu viel Zucker verwenden, sonst gefriert das Eis nicht richtig, da zu viel Zucker den Gefrierpunkt senkt."
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