Musik
Tante Hedwig trat vor die strenge Jury
WAIDHOFEN/ST. PÖLTEN. Unsere beliebte Bezirksband Tante Hedwig hat es geschafft und sich beim Liedermachwettbewerb mit ihrer lustigen und kreativen Art zu qualifizieren. Auch für das Finale. Die Regionalmedien sprachen mit ihnen darüber.
Liebe Tante Hedwig, herzliche Gratulation! Ihr habt beim Liedermacherwettbewerb "Mein Lied für eine lebenswerte Zukunft" der Kultur.Region.Niederösterreich unter mehr als 100 Einsendungen den großartigen 6. Platz belegt. Im großen Finale der besten 13 habt ihr der prominenten Jury und dem Live-Publikum ordentlich eingeheizt. Wie habt ihr das Finale erlebt?
Die Final-Show in St. Pölten im Zelt vor dem ORF-Landesstudio war eine sehr lässige Veranstaltung: Eine namhafte Jury wie z. B. Monika Ballwein, Gary Lux oder Roman Messner vom Duo "Edmund", ein wirklich wunderbares Publikum, natürlich Spannung vor und nach dem Auftritt, ein Andy Marek in Hochform und eine tolle Gelegenheit fürs musikalische Netzwerken.
Habt ihr mit dem Finale gerechnet?
Für uns war bereits die Vorausscheidung und das Live-Casting der besten 25 eine Überraschung. Unser Song "Gfrei di auf'd Future" erzählt ja nicht plakativ von einer lebenswerten Zukunft. Im Gegenteil: Themen wie Umweltschutz, Kapitalismus, Digitalisierung oder globale Konflikte werden darin kritisch beleuchtet. Kunst soll aus unserer Sicht ja auch Missstände aufzeigen und im Idealfall dafür sorgen, zumindest das eigene Verhalten zu überdenken, um damit am Ende sehr wohl für eine lebenswerte Zukunft zu sorgen. Selbst wenn am Ende die optimistischen Songs vor uns platziert waren, freut es uns doch, dass im Wettbewerb Platz für Vielfalt war. Und schön, dass wir 2024 auf dem erscheinenden Sampler-Album der „Top 13“-Beiträge vertreten sein werden.
Wird Tante Hedwig in Zukunft vermehrt kritische Texte anstimmen?
Der gesellschaftliche Trend einer sehr kurzen Aufmerksamkeitsspanne aufgrund maßloser Reizüberflutung sorgt dafür, dass Botschaften immer häufiger unreflektiert übernommen werden. Das ist natürlich ein fruchtbarer Boden für Populisten - egal ob von rechts oder links. Das beste Beispiel ist die "verteufelte" EU, aus der immer mehr Menschen austreten möchten. Und das obwohl diese nicht nur dafür gesorgt hat, dass unter den Mitgliedstaaten keine Kriege mehr ausgetragen werden, sondern auch, dass jeder eingezahlte Euro in NÖ mehrfach zurückkommt. Dass nicht alles perfekt ist, ist klar - aber deshalb muss man nicht gleich alles über den Haufen werfen. Das verdeutlicht, dass es natürlich genug Themen gibt, die man in der Musik kritisch aufgreifen kann. Ob das dann wirklich passiert, entscheidet der kreative Prozess. Jedenfalls wird es von uns weiterhin einen bunten Liedermix geben - auch thematisch.
Wie geht's bei euch weiter?
Wir starten in Kürze mit den Aufnahmen für unser zweites Album, das dann hoffentlich irgendwann 2024 erscheinen wird. Ansonsten freuen wir uns auf regen Besuch bei unserem vorweihnachtlichen Gig im Landgasthof Haidl in Thaya am 15.12.2023.
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