ELK-Fertighaus drängt auf Änderung der NÖ Bauordnung
Fünf bis sechs Geschosse: ELK-Chef fordert höhere Holzbauten
SCHREMS. Ein Machtwort von Landeshauptmann Erwin Pröll wünscht sich Erich Weichselbaum, Vorstandsvorsitzender der ELK Holding AG in Schrems, für eine zeitgemäße Änderung der niederösterreichischen Bauordnung. Damit sollen künftig Holzbauten mit mindestens fünf Geschossen erlaubt sein. Die derzeitige Rechtslage verzerre den Wettbewerb und verhindere die Geschäftserweiterung des Unternehmens. In England und in Vorarlberg habe sein Betrieb mit solchen Einschränkungen nicht zu kämpfen, erklärte der ELK-Chef dem NÖ Wirtschaftspressedienst.
„Die geringe Geschossanzahl bei Holzbauten in Niederösterreich ist noch im Denken der Nachkriegszeit verwurzelt, wo man Angst vor Bränden hatte. Angesichts der vielen freiwilligen Feuerwehren, die in Niederösterreich extrem rasch und professionell einschreiten können, zählt dieses Argument schon längst nicht mehr“, betont Weichselbaum. Kein Verständnis bringt er auch für die möglichen Sondergenehmigungen auf, da diese nicht praktikabel seien und so hohe Auflagen vorsähen, dass der Bauherr, insbesondere bei Kommunalbauten, einer anderen Lösung den Vorzug gäbe. Auf den Standort Schrems, die Beschäftigung und die Auslastung würde sich die Aufstockung auf fünf bis sechs Geschosse günstig auswirken, da Weichselbaum mit einer Umsatzsteigerung um zusätzlich rund zehn Prozent rechnet.
Derzeit sind in Schrems 710 Mitarbeiter beschäftigt. Wegen des guten Geschäftsganges muss diese Zahl laufend mit Facharbeitern aus den Disziplinen Zimmermann, Installateur, Elektriker, Bautechniker und Tischler erhöht werden. Sehr gut entwickelt hat sich der von Weichselbaum initiierte Lehrberuf des Fertighausbauers. 15 der 24 Lehrlinge in Schrems werden derzeit darin ausgebildet. Sie sind sofort nach Beendigung der Lehrzeit voll einsetzbar und eine große Stütze des Unternehmens.
Schrems ist auch der Standort für Forschung und Entwicklung. Das jüngste Kind von ELK heißt „LOOFT“. Es ist ein Fertighaus, in dessen Grundgerüst man noch zusätzliche Räume im Obergeschoss einhängen kann. Weichselbaum rechnet mit 100 verkauften Häusern dieses Typs schon im ersten Jahr und dann mit weiter steigenden Verkaufszahlen. 2013 sind mehr als 800 Fertighäuser erzeugt worden. Außer Einfamilienhäusern errichtet ELK auch Hotels, Studentenheime und Kommunalbauten.
Die ELK Holding AG beschäftigt 1.248 Mitarbeiter. Produktionsstandort ist neben Schrems mit der Unternehmenszentrale auch noch Plana in Tschechien. 2013 hat der Konzern einen Umsatz von 156 Millionen Euro erwirtschaftet. Heuer soll er auf 170 Millionen Euro steigen. Außer in Österreich findet man ELK-Fertighäuser auch noch in Deutschland, Schweiz, England, Griechenland, Italien, Frankreich, Zypern und in der Türkei. (hm)
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.