Gute Ernte: Das Bier ist gerettet!
Trotz Hitzewelle und Trockenheit blühte die Gerste - das soll man auch im Bier schmecken. Bei der Brauerei Zwettl ist man jedenfalls zufrieden.
Das Waldviertel erweist sich auch im Sommer der Hitzerekorde für Braugerste als stabil: „Trotz herausfordernder klimatischer Bedingungen konnten unsere Partnerlandwirte eine zufriedenstellende Gerstenernte einbringen“, weiß Karl Schwarz, Inhaber der Privatbrauerei Zwettl, zu berichten. Gerade im heurigen Erntejahr eine positive Nachricht. Im „Bierviertel“ Waldviertel ernteten mehr als 100 Landwirte auf rund 500 Hektar Fläche die zweizeilige Sommergerste der Sorte „Zarasa“, die zum Brauen der Zwettler Bierspezialitäten verwendet wird. Seit vielen Jahren kooperiert die Privatbrauerei Zwettl mit der heimischen Erzeugergemeinschaft Edelkorn, zu der sich aktuell 450 Landwirte der Region bekennen. Der Anbau und die Ernte der Waldviertler Braugerste erfolgt mittlerweile nahezu ausschließlich im Bezirk Waidhofen, der sich – so die Experten – aufgrund der Böden und der Witterung „sehr gut dafür eignet.“
Gerstenernte 2018 im Waldviertel
Das warme und vor allem milde Klima im Frühjahr war im Anbaugebiet Waidhofen an der Thaya entscheidend für das rasche Wachstum der Braugerste. „Dass unsere Gerste nun eine gute Qualität aufweist, ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass nach trockenen Monaten letztendlich noch rechtzeitig der benötigte Regen in ausreichender Menge fiel“, weiß der Waidhofner Alfred Sturm, Obmann der Erzeugergemeinschaft Edelkorn. „Die heurige Braugerstenernte ist als durchaus gut zu bezeichnen und liegt im langjährigen Schnitt.“
Karl Schwarz ist sich der Wichtigkeit der „Erhaltung des regionalen Geschmackes“ bewusst, und setzt daher seit jeher auf lokale Rohstoffe. Diese gelebte Regionalität sichert die Authentizität der Biere – und die nachhaltige Landwirtschaft. Davon profitieren beide Seiten, denn die Landwirte erhalten einen „Waldviertelbonus“ für ihre Gerste. Dass langjährige Verträge in Zeiten „wo Flexibilität und Unverbindlichkeit die neue Währung sind“ die „einzige Chance sind, nachhaltig zu überleben“, freut Alfred Sturm.
Braugerste ist ein „Fan des Waldviertels“
Nicht nur Hitzegeplagte mögen das Waldviertel – auch ausgewählte Braugerstensorten fühlen sich auf dem Boden des Waldviertler Hochlandes vor allem im Bezirk Waidhofen an der Thaya besonders wohl. Sie brauchen im Vergleich zu anderen Anbaugebieten zwar etwas länger bis zur Reife, quittieren dies aber mit schöner Kompaktheit und besonderer Güte.
Heuer verarbeitet die Privatbrauerei Zwettl rund 1.600 Tonnen Waldviertler Braugerste. „Die entscheidenden Voraussetzungen für die Verarbeitung von guter Braugerste sind ein hoher Anteil an Stärke, wenig Eiweiß und eine gute Keimfähigkeit“, so Mag. Schwarz zum Qualitätsanspruch. Deshalb wurde auch heuer wieder auf die Gerstesorte „Zarasa“ gesetzt, die für ihre gute Braufähigkeit bekannt ist.
Den Biergenießern selbst gibt die Partnerschaft von der Erzeugergemeinschaft Edelkorn mit der Privatbrauerei Zwettl die Sicherheit, dass in den Zwettler Bieren mit quellfrischem Urgesteinswasser, Waldviertler Aromahopfen und heimischer Braugerste zum überwiegenden Teil regionale Zutaten verwendet werden.
Wie die Gerste in das Bier kommt
Die Gerste zum Bierbrauen wird im ersten Schritt vermälzt; dabei werden die Körner zum Keimen gebracht und anschließend getrocknet – dies übernimmt die Stadlauer Malzfabrik für die Privatbrauerei Zwettl. Das Malz – genauer gesagt die vom Braumeister gewählten Malzmischungen – bestimmen Farbe, Kraft und Geschmack des Bieres. Außerdem ist das Malz verantwortlich für den sortentypischen Charakter.
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